Regina
war mal eben für die letzten 7 Wochen in Deutschland. Und das
nicht ohne Grund. Wir haben unser Haus in
Deutschland vermietet, und das will natürlich vorbereitet
sein. Schon alleine das Ausräumen.... Und ja, das bedeutet
auch, dass wir noch länger in China bleiben werden.
Für wie lange? Wissen wir noch nicht. Für welche
Firma Stephan arbeiten wird? Das wissen wir auch noch nicht.
Möglichkeiten gibt es viele.
Also erst mal Abschied feiern, da Regina ja alleine nach Deutschland
fährt. Und gefeiert haben wir nicht beim Chinesen sondern beim
nepalesischen Inder, der auch eine Jazzbar ist. Super, oder? Inklusive
Schuhe
ausziehen und anschliessend Wasserpfeife rauchen.
Aber was macht so ein Stephan alleine in China, wenn da keine Regina
ist? Vielleicht mal in den Zoo gehen und die Pandabären
bestaunen? Wieso nicht, rauf aufs E-Bike und rein in die Stadt.
Aber ganz so schnell geht das ja nicht. Überall sind U-Bahn
Baustellen und die direkte Strasse zum Zoo war gesperrt. Also einmal
durch die neu renovierte Fussgängerzone durch. Und da muss man
schon das eine oder andere Mal anhalten, um Fotos zu machen. Zum
Beispiel von dem Bauarbeiter. Oder vom Strassenkoch. Oder von der
Samstagnachmittagspause in den Strassen.
Jetzt aber weiter zum Zoo, Eintrittskarte kaufen und nichts wie rein.
Wo rein, eigentlich? Das Einzigste was Stephan gefunden hat war eine
Art Vergnügungspark, und da hat niemand Eintrittskarten sehen
wollen.
Im Park wird auch gleich mal Werbung gemacht für einen
"frühen MBA" - das würd mich schon mal interessieren,
wie Alt man für einen "Master of Business Administration" sein
muss. Ob 4 schon alt genug ist? Oder eher 5 Jahre? Naja, es sieht
immerhin so aus, als ob auch der Spass in der eher geringen Freizeit
genau organisiert wird.
Aber es sind nicht alle Kinder so im engen Zeitplan. Es gibt auch noch
ein paar normale ;-)
Wirklich lustig hier, aber wo bitte ist der Zoo. Nachdem ich noch eine
Weile gesucht habe, sind mir diverse Elektroboote aufgefallen. Und wie
könnte es anders sein - im original Santana Look. Zumindest
einige davon. Und die werden tatsächlich am anderen Ufer des
Kanals vermietet. Und grosse Überraschung: dort ist auch der
Zoo.
So, aber jetzt rein in den Zoo, Karte zeigen und her mit den
Pandabären. Doch so schnell geht das ja nicht. Suzhou ist
immerhin die Stadt der Gärten, also muss so ein Zoo ja auch
einen grossen Garten haben. Das heisst erst mal durch die Botanik
laufen. Davon gibts ja schon massenhaft Bilder, deshalb hier lieber
welche von ein paar Kids - denen hats prima gefallen.
Dann der erste Lichblick. Ein paar Tiere, zwar keine Pandas aber so
richtig im Käfig und zum Anschauen.
Was aber noch viel besser als die Tiere anzuschauen ist, sind die
Zoobesucher. Manche Mädels haben doch tatsächlich
Brillen ohne Gläser auf....
So, her jetzt mit den Tieren und wo bitte schön sind die
Pandas?
Am Ende der "Tierausstellung" waren immer noch keine
Pandabären. Nachdem ich also 4 Stunden erst durch den
Vergnügungspark, dann durch den Botanischen Garten und zu
guter Letzt auch noch durch die verschiedenen Tiergehege gelaufen war
wurde mir klar, da ist gar kein Panda. Richtig, genau 2 Tage bevor ich
im Zoo war, wurde der Pandabär seinem ursprünglichen
Heimatzoo im Süden von China zurückgegeben. TIC. Aber
es war trotzdem ein schöner Mittag....
Nach einem so anstregenden Tag hilft eigentlich nur eines: Eine
entspannende Massage. Aber wir würden nicht aus China
schreiben, wenn sich nicht alle Pläne ständig
ändern würden. An diesem Abend war erst mal "chillen"
bei Liz angesagt. Ein paar Snacks, ein paar Drinks und einfach Spass
haben mit Freunden.
Das erste Wochenende war gar nicht schlimm "alleine" in China. Unter
der Woche gibts sowieso fast nichts zu erzählen, ausser das ein
grosser Motivationsfaktor fehlt, rechtzeitig Feierabend zu machen. Ach
ja, Fast Food wäre nochmal ein Thema - ach, lassen wir das,
Schwamm drüber.
Bei einer der letzten Taxifahrten von der Barstreet nach Hause haben
wir eine kleine Gasse entdeckt, die vielversprechend aussieht. Also
nichts wie hin am Samstagmorgen und mal schauen, was da so los ist.
Als erstes mal gibts dort noch die echte Altstadt von Suzhou. Enge
Gassen, alle Generationen leben zusammen in den Häusern, die keine
Toiletten oder Küchen haben. Der Grossteil des Lebens spielt sich
auf den Gassen ab. Und natürlich verkauft jeder irgendwas.
Frische Lebensmittel kann man auch auf der Strasse kaufen. Und direkt
daneben: Gebrauchtmöbel. Ja, die werden wirklich verkauft, die
sind nicht zum verheizen gestapelt.
Und diesmal habe ich das Wochenende besser geplant: Samstag abends
Fondue essen und Sonntag morgens zur Massage. Klappt doch alles.
Die ganzen Besuche am See habe ich einfach zusammengefasst. Das Wetter
hat sich in den Wochen von der besten Seite gezeigt, und so waren die
Wochenenden um eine Standardaktivität erweitert: ein Buch und den
Foto schnappen und an den See sitzen. Die Flaniermeile am Jinji Hu wird
ständig um Kunstgegenstände erweitert. Und die Menschen in
Suzhou sind fleissige Besucher.
Süssigkeiten und Bootsfahren gehören ebenso zum See wie die
Erinnerungsfotos mit der Verwandschaft.
Drachen steigen lassen ist derzeit auch der volle Trend. Im
Frühjahr hat es den besten Wind überhaupt und so rennt alles
durch die Gegend mit einem Drachn in der Hand. Manche hoch
konzentriert, andere eher gleichgültig.
Hier ist echtes China. Alle sind gleich, wenn auch nicht der Kleidung
nach, die schicken blauen Arbeiter Uniformen gibt es eher selten. Aber
egal ob grosse Manager oder Strassenarbeiter, alle sind hier und freuen
sich des schönen Wetters am See.
Picknick, Fahrradfahren auf Tri-dems (oder wie auch immer der
offizielle Name von den Teilen ist, vielleicht Tandem für 3? Wohl
eher nicht), Frisbee oder das Wassertonnen laufen, es gibt nichts was
es nicht gibt.
Da bleibt nur noch von den Hochzeitsfotographen zu erzählen. Die
sind eine echte Plage am See. Mindestens 5 Brautpaare sind immer und
überall da. Die stehen dann locker und entspannt im Brautkleid mit
Turnschuhen in der Gegende rum und die Fotografen streiten sich mit den
Leuten, die ständig ins Bild laufen. Stundenlang.
Als wirklich letztes Schmankerl für heute noch 2 Fotos von See
Touristen, denen die Langnasen irgendwie suspekt vorkommen.
Soweit mal dazu, wie es weitergeht, was Regina in Deutschland erlebt
hat, was wir auf dem Kurzbesuch von Stephan in Deutschland erlebt haben
und was schon wieder seit den paar Tagen los war, seit wir zurück
sind, das sind wieder ganz andere Geschichten.......
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Flirten...
... und
"sich kennenlernen"
ist ja nirgends möglich.
Ausser eben im Park....
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