Unterwegs

Jaja, wir wissen, es ist schon eine Weile her dass Weihnachten und Neujahr war. Bei uns war sogar schon zweimal Neujahr, wenn mans genau nimmt. In China schreiben wir seit dem dritten Februar das Jahr des Hasen. Da wir schon unsere Erfahrungen mit Chinese New Year haben, sind wir kruzentschlossen aus China geflohen. Regina nach Deutschland und Stephan nach Finland und Indien.

echter Schneed    Jyväskülä - jap, so heisst das Dorf in Finland

In Finland gabs echten Schnee, -28°C und lecker Essen. Aber nach knapp einer Woche gings schon weiter nach Indien. Genauer gesagt nach Chennai, manche kennen es noch unter der alten Bezeichnung Madras. Kein Schnee, dafür 27°C, also so grob geschätzt 55°C wärmer als bei den Lappen. Cool, oder?

Flughafen Chennai    warten auf den Fahrer

Am ersten Tag war der Besuch in unserem "Headquarter" angesagt. Naja, das hab ich mir ein wenig Eindrucksvoller vorgestellt. Hier nur mal ein Bild vom Briefkasten und eines der Eingangstreppe:

Breifkasten    Eingang zum Büro

Die Leute sind alle nett, freundlich und hilfsbereit und verstehen recht gut Englisch. Leider verstehe ich nicht so ganz das indische Englisch, dass dann doch etwas gewöhnungsbedürftig ist. Aber solange man mit den Menschen direkt redet gehts, schwierig wirds erst am Telefon.

Chennai Stadtcenter    normales Taxi

Chennai hat ca. 8 Millionen Einwohner, ist also etwas grösser als Suzhou, dafür gibt es aber in Chennai kein Gebäude mit mehr als 12 Stockwerken. Der Grund ist eigentlich ganz logisch: der Flughafen befindet sich nicht wirklich ausserhalb der Stadt, die Einflugschneise ändert sich je nach Wind, also darf es eben nur niedrige Gebäude geben. Von Chennai aus sind wir am nächsten Tag nach Kansheburam in unsere Fabrik gefahren. 80 Kilometer, 2,5 Stunden Fahrt und eine grosse Überraschung: Eicher baut vielleicht seit den 70ger Jahren keine Traktoren mehr in Deutschland, dafür gibt es massenhaft LKWs dieser Marke auf indischen Strassen.

Eicher rulez    Kunstwerk am Fahrwerk

Auf in die Fabrik. Im Moment wird ein weiteres Gebäude erstellt, damit die wichtigsten Fertigungsschritte auch bei uns ausgeführt werden können. Der Sicherheitsgedanke ist vorhanden. Wichtige Dinge werden jedem Einzelnen bei der Einstellung erklärt, trotzdem schadet es nichts, die komplizierten Dinge nochmals durch Warntafeln hervorzuheben. Schuhe zum Beispiel sind ein absolutes Muss auf dem Gelände. Und aufgebrauchte Helme gehören nicht auf den Kopf sondern in den Müll.

Schuhpflicht    aufgebruachter Schutzhelm

Das Fabrikgelände und die Werkhallen sind - bis auf die Baustelle - blitzblank und gefegt. Das hatte ich so nicht erwartet. Theoretisch gibt es sogar auf der Baustelle klare Trennung zwischen Produktionsbereich und Schrottbereich. Ich bin einfach kein Bauingenieur um beurteilen zu können, ob das auch eingehalten wird.....

Produktionsbereicht    Schrottbereich

Sehr gewöhnungsbedürftig ist das Essen mit den Fingern. Eigentlich ganz klar, es wird einem ja schon als Kind verboten, also fehlt die Übung. Aber irgendwie gehts dann schon. Reis und leckere Sossen einfach vermischen und reinschaufeln. Aber nur mit der rechten Hand, die linke Hand wird schliesslich fuer andere Dinge verwendet.

Kantinenessen    Hotelessen

Apropos Essen, das war wirklich super lecker. Etwas scharf (auch wenn ich immer extra ohne Gewürze bestellt habe ) aber sau gut. Und ich hab auch keine Probleme mit dem Magen bekommen, wie mir alle vorausgesagt haben. In den Strassen gibt es alle paar Meter einen Altar oder Schrein, sodass jederzeit mal eben was geopfert oder gebetet werden kann. Hier ein Bild vom Hausschrein am Hotel und dem Taxistand vor dem Hotel.

Hausschrein    Taxistand

Der Verkehr in Chennai und Umgebung. hmmm, wie soll ich das jetzt beschreiben. Ich hab ja gedacht, nach Neapel oder Malta kommt nix schlimmeres mehr. Dann sind wir nach China gekommen und haben den Verkehr im Süden, Westen und Norden (üb-)erlebt. Tja, und jetzt Indien. Am einfachsten ist es mit der Einstellung der Fahrer hier zu beschreiben: Keine Sorgen, Mister, es stirbt nur der Körper. Hmm, ob Reinkarnationsgedanke in der indischen Religion der Richtige für den Strassenverkehr ist stelle ich einfach mal in Frage.

normaler Verkehr    Strassenbild

Die Menschen sind alle Farbenprächtig gekleidet, es ist ein riesen Lärm in den Strassen (im Vergleich zu Indien wird in China praktisch nicht gehupt) und der Geruch ist sehr intensiv. Andere sprechen von einer olphaktorischen Reizüberflutung oder auf deutsch: Es stinkt zum Himmel.

übliche Transportmittel    Bushaltestelle

Das nächste Mal nehme ich die richtige Kamera mit und werde hoffentlich auch mehr Zeit haben, durch die Strassen zu gehen.

Parallel zu Stephans Reise war Regina in Schwäbisch Gmünd bevor die Heuschnupfenzeit in Deutschland ausbricht. Und gleich zu Beginn des Besuchs war ein Kulinarischer Abend bei Mara. Gabi, eine Freunding aus Suzhou die zwischenzeitlich wieder nach Stuttgart gezogen ist hat sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Eine gelungene Kombination aus Schlemmen und Schwätzen.

Chef de la cuisine: Joe Mara    Happy Gabi

Von wegen Faulenzen, nichts gibts. Es sind etliche Besuche bei Freunden angestanden und natürlich der lang ersehnte Glasperlen Kurs bei Isi Merkel. Die Teilnehmer waren im wörtlichen Sinne Feuer und Flamme.

Glasmacherwerkstatt    bei der Arbeit

Was aus ein paar Glasstäben, einem Bunsenbrenner und viel Geschick entsteht ist wirklich erstaunlich, oder besser gesagt: Kunst.

Rotglut    Glaskunst

Beim Verwandschaftsbesuch in Schwabach gab es dann die grosse Überraschung. Matthias musste mit einem akuten Blinddarm ins Krankenhaus und wurde direkt operiert. Das hat die Wochenendpläne etwas über den Haufen geworfen, aber Matthias hat alles bestens überstanden, konnt sogar schon mit Stephan in China (oder war es Indien) telefonieren.

Matthias life und in Farbe    ein etwas anderes Familienfoto

Kaum waren wir beide wieder in Suzhou zurück haben wir Besuch bekommen. Oder fast. Penny und David die wir kennengelernt haben als wir nach Suzhou zogen und die seit 2 Jahren wieder in Schweden leben, hatten sich angekündigt. Die Organisation war etwas Chaotisch, da David auch geschäftlich zu tun hatte, aber irgendwie haben zumindest Penný und Regina es geschafft sich zu treffen.

Penny    Penny und Gina

Vor unserem Umzug haben wir noch kräftig nach Möbeln geschaut. Wir brauchen ausser einem Kleiderschrank zwar nichts, aber man weiss ja nie, besser man informiert sich rechtzeitig. Also raus ins SND, wo wir von einem tollen Massivholz Möbelladen gehört haben. Wir hatten mal wieder einen Riessenspass dort, angefangen mit Kleinigkeiten, die uns richtig amüsiert haben. Was ist zum Beispiel an den beiden folgenden Bildern nicht richtig?

Rolltreppe ins Nirvana    Jack Daniels Cognac

Möbel haben wir auch gesehen. Es gibt die verschiedensten Stilrichtungen. Und alles massiv. Irgendwie konnte uns nichts so richtig überzeugen und zum Glück haben wir schon unsere Sofas.

alles Banane    Schaukelstuhl mit Schaukelhocker
Einzelstück    gemütliche Sitzecke
das ist fast schon wieder cool    chinese style

Narütlich darf in einer chinesischen Wohnung das Aquarium nicht fehlen. Goldfische bringen ja bekanntlich Geld und Glück ins Haus. Wer keinen Platz für ein Aquarium hat, kann es ja mit dem Aquariumtisch versuchen. Ausserdem haben wir einen chinesischen High End Laden in der Mall entdeckt. Röhrenverstärker Marke Eigenbau und ganz ordentliche Boxen. Die gesamte Anlage ohne Fernseher gibt es für etwa 10.000 Euro. Der Sound war beeindruckend und das Design hat uns auch gefallen. Aber wir haben ja schon eine Stereoanlage, sagt Regina......

Aquariumtische    China High End

Bei einem der letzen Blicke aus unserer alten Wohnung haben wir fast einen Schock bekommen. Auf dem Kran der Hochhausbaustelle sind Menschen herumgelaufen und haben irgendwelche Reparaturen ausgeführt. Das sah sehr gefährlich aus. Hoffentlich waren sie angeseilt, mit was auch immer. Im Improvisieren sind die Menschen hier auf jeden Fall richtig gut. Eine Parksperre lässt sich Kostengünstig mit Einkaufswagen herstellen, die gibts ja schon für einen RMB an jedem Supermarkt.

Kranreparatur    Parksperre

Jetzt aber zu dem wichtigen Thema: Wir sind umgezogen. Nach einigem Hin und Her (die Wohnung die wir eigentlich wollten haben wir nicht bekommen, das hat uns das Real Estate Management am Abend von Chinese New Year mitgeteilt, Regina in Deutschland, Stephan in Indien) und dem Wechsel des Maklers haben wir eine schöne Wohnung ganz in der Nähe gefunden. Die Möbelpacker waren pünktlich und das Wetter hat mitgespielt.

Profis am Werk    Umzugswagen

Bei dem Vorabtermin mit den Packern haben wir mit Händen und Füßen erklärt, dass wir eine Folie als Verpackung für die Sofa haben wollen. Hat geklappt, sie hatten extra welche gekauft. Da wir schon China Erfahren sind hatten wir noch 5 Rollen Klebeband gekauft, das hatten sie nämlich nicht mit. Unsere neue Wohnung ist etwas grösser als die alte, ist im 22 Stock und hat alles was man braucht.

Beim Auspacken    Unser Wohnzimmer

Ein kleines Manko ist die Aussicht, die leider nicht mehr direkt auf den See ist. Oder besser gesagt, man sieht den See, allerdings nur zwischen den anderen Häusern hindurch. Immerhin gibts auch hier Sonnenaufgänge.

Blick aus dem Wohnzimmer    Blick aus dem Gästezimmer

Demnächst werden wir vielleicht noch mehr Bilder von der Wohnung online stellen, mal schauen, noch sind nicht alle Kisten ausgepackt. Hier noch zwei letzte Bilder zum Thema auspacken. Gerade werden einige Strassen im Rahmen des U-Bahn Baus renoviert, da bietet es sich an, ein paar Kunstwerke aufzustellen. Bevor diese ausgepackt sind, hat sich die Bevölkerung schon positiv darüber ausgelassen, einfach genial, oder?

angewandte Strassenkunst    angewandte Strassenkunst

Das Erdbeben in Japan und die Gefahr durch die Radioaktive Verschmutzung scheint in Deutschland wesentlich heisser diskutiert zu werden als in China. Im Moment kauft jeder Speisesalz, da irgend jemand in der Presse verbreitet hat, dass Jod am einfachsten vom Körper eingelagert wird. Wie man nun darauf kommt, Speisesalz wäre die Lösung für Jodeinlagerung.... ach, lassen wir das.

Der japanische havarierte Reaktor befindet sich weiter entfernt von Suzhou als Tschernobyl von Gmünd. Bis jetzt ist der Kern noch nicht geschmolzen. Evakuierungspläne gibt es keine, wir haben im Moment auch nicht vor nach Europa zu kommen. Sollte es gefährlich werden, dann gehts mit dem nächsten Flieger Richtung Europa, aber das ist hoffentlich eine ganz andere Geschichte.......

 

Kunst und so

Die Musiker....
 
....sind umgezogen oder haben sich vermehrt, jetzt sind sie auch am Moon Harbor....


Kuns und so

Kunst und so

Kunst und so

Kunst und so

Kunst und so