See und Tee in Hangzhou
China ist diese Woche geschlossen. Also eigentlich sind Montag und Dienstag Feiertage gewesen, aber die Regierung hat beschlossen, die gesamte Woche als "National Holiday" zu deklarieren. Alle haben frei (ausser den Produktionsarbeitern, den Verkäufern, den Fremdenführern, Taxi- und Busfahrer,.....) und reisen durch die Gegend.  Stephan hat deshalb Zwangsurlaub, also sind wir auch gereist. Wir haben als Pauschaltouristen (!) einen 2 Tages Trip nach Hangzhou gebucht.

Drachenboot    Ausflugsboot

Leider war das Wetter nicht ganz so toll, dafür waren wir aber eine lustige Gruppe, gemischt aus Australiern, Engländer, Malayen und jeweils Vertretern aus Italien, Schottland und Irland. Nach knapp zweieinhalb Stunden Busfahrt sind wir angekommen und nach einem leckeren chinesischen Mittagseseen direkt zum Westlake gefahren.  Das war zwar so nicht vorgesehen im Programm, aber "this is China" (TIC). Der See selber ist wirklich schön gelegen in den Hügeln, aber er ist auch Touristenziel vieler Chinesen. Bei gutem Wetter kann man sicherlich trockenen Fusses von einer Seite zur anderen gelangen indem man einfach über die Boote steigt.

Westlake Hangzhou    Westlkae Hangzhou

Qian Long - ja, genau, der Kaiser, der sich auch immer in Suzhou rumgetrieben hat - war auch des öfteren auf Besuch in Hangzhou. Daher wohl auch der Spruch "der Himmel hat das Paradies, die Erde hat Suzhou und Hangzhou", wobei Suzhou eigentlich reichen würde. Immerhin hat der Kaiser für einigen Wohlstand hier gesorgt und auch ein paar Pagoden hinterlassen.

Westlake Hangzhou    Boote am Westlake

Pagoden und so   Pagoden

Die Reiseführerin Molly ist in Hangzhou geboren und liebt die Stadt wirklich. Da unsere Gruppe allerdings aus Suzhou angereist ist, hat sie uns mit Direktvergleichen ziemlich genervt. "..... in Suzhou gibt es auch einen See, aber der Westlake in Hangzhou ist schöner, besser, mehr Touristen, bekannter, ......" Aber wir hatten ja noch eine zweite Hauptperson dabei, die für Unterhaltung gesorgt hat.

Fremdenführerin Molly    Die heimliche Hauptperson

Nach der ausgiebigen Bootsfahrt haben wir etwas Auslauf im nahe gelegenen Park bekommen. Eine Attraktion dort ist ein Teich mit 5000 Goldfischen. Man kann Popkorn kaufen und die Fische damit füttern. Dabei wurde uns versichert, dass Goldfische nicht sonderlich toll schmecken - viel zu süß. Und es gibt wieder massig Gelegenheit, Erinnerungsfotos zu schiessen.

Goldfische füttern    China sucht das Photomodel

die Fotographen....    ....das Motiv

Neben dem Popkorn für die Fische wurde noch eine anderen Leckerei angeboten: Schwarzer Mais. Der wurde solange mit schwarzem Reis zusammen gekocht, bis er die Farbe angenommen hat. Entsprechend schmeckt er auch.

Schwarzer Reis    Video

Nach diesem Spaziergang ging es dann in die Berge oder Hügel, je nachdem wie mans sieht. Die Region ist berühmt für den grünen Tee. Sogar so berühmt, dass Queen Elisabeth irgendwann mal da war. Also wenn wir davon mal nicht beeindruckt sind. Der Name des berühmten Hangzhou Tees ist Long Jin, was soviel heisst wie Drachenbrunnen Tee.

Teeplantage    Tee

Das tolle am grünen Tee aus Hangzhou ist die ursprüngliche Verarbeitung. Der Tee wird von Hand in grossen, geheizten Becken getrocknet. Und es kommt keinerlei Chemie oder sonstige künstlichen Zusätze an die Pflanzen. Zumindest nicht solange, wie man hinschaut. Die verschiedenen Ernten entscheiden über die Qualität und vor allem den Preis des Tees. Die beste Erntezeit ist vor dem 5ten April. Und dann auch nur die obersten Blattspitzen. Welche Ernte der gute Mann im Bild gerade trocknet konnten wir nicht in Erfahrung bringen.

Tee trocknen    Teehaus in Hangzhou

Die Plantage, die wir besucht haben ist ein Staatsbetrieb. Traditionell wird der Tee von den Frauen gepflückt, da die Männer zu grobmotorisch veranlagt sind für diese Arbeit. Die Männer dürfen dafür den Tee trocknen. Zufällig war gerade eine "Teezeremonie" für uns vorbereitet worden, bei der wir Tee verkosten durften. Naja, da der Tee so gesund ist, haben wir die Gläser nicht genauer angeschaut.
Tee in Hangzhou wird übrigens nicht getrunken sondern gegessen. Da die Teeblätter in der Tasse schwimmen ist es unmöglich, sie nicht zu essen.

frisch gespülte Gläser    der Tee

Von einer Teezeremonie sollte man sich übrigens nicht zu viel Erwarten. Teezeremonie heisst nichts anderes als eine handvoll Blätter in ein mehr oder weniger geeignetes Teeglas zu werfen und aus einer alten Thermoskanne Wasser drauf zu kippen.

Thermoskanne

Beim Verlassen des Gebäudes kommt man rein zufällig durch einige Läden durch, die typisch chinesische Dinge verkaufen. Und wie es bei einem Staatsbetrieb nicht anders zu erwarten war, ist das Personal auch hoch motiviert. Das hat aber unsere Hauptperson nicht davon abgehalten, die diversen Schokoladen hinter der Theke zu probieren.

Motivierte Mitarbeiter    Schokoladen Probe

Nachdem wir noch einen Blick in die Teeberge geworfen haben sind wir zum Hotel zurück und durften dann selbständig unser Abendessen organisieren. Dies war nämlich nicht mit dabei. Wir haben uns mit ein paar Leuten aus der Gruppe aufgemacht und haben ein wirklich nettes Hotpot Restaurant gefunden. Allerdings ohne Englische Karte und auch ohne Bilder auf der Karte. Aber wir sind ja schliesslich keine Touristen und haben mit Händen und Füßen Essen bestellt. Und tatsächlich auch in etwa das bekommen, was wir wollten.

Mauerdrache   Teeberge

Die Betten im Hotel waren dann wirklich grosszügige 1 Meter 80 lang. Ich weiss wirklich nicht, was die Chinesen mit diesen Riesenbetten wollen. Aber als Touristenstadt sind sie eben bestens auf die Ausländer vorbereitet ;-)

Das Frühstück am nächsten Morgen war dann auch ein Erlebnis, aber das ist wieder eine andere Geschichte, die wir euch gerne hier erzählen.










Kids in China

Kids in China
Und wieder ein neues Thema für eine Bildersammlung.

Langsam wird es Zeit, diese auch online zu stellen.....