Fast
wäre dieser Bericht ein wenig kurz geworden. Zum
Glück hatte Stephan Anfang der Woche die Idee, unsere
Flüge nach Harbin nochmals von einem chinesischen Kollegen
bestätigen zu lassen. Und siehe da: wir hatten keine
Flüge gebucht. Also, schnell nochmal ins Internet, nochmal
buchen, eine Bestätigung der Flüge als Mail in
chinesisch zu dem Kollegen und schon konnten wir am Freitag nach Harbin
fliegen. TIC, falls wir das noch nicht erwähnt hatten.
Harbin liegt ziemlich weit im Norden Chinas und alle haben uns
vorgewarnt: dort ist es kalt. Einen ersten Hinweis erhielten wir aus
dem Flugzeugfenster, was kalt eigentlich meint. Alles gefroren aber
kein Schnee. Hmm, seltsam. Die Umkleidekabinen am Flughafen vor der
Gepäckausgabe haben uns einen weiteren Hinweis geliefert, dass
die Temperaturen etwas frisch sein werden.
Ja, ihr habt richtig gelesen, die Beschriftung auf der Umkleidekabine
ist russisch. Alle Beschriftungen in Harbin sind in chinesisch und
russisch, manche (mit etwas Glück) auch auf Englisch. Wir
wussten, dass Harbin von Russland gegründet wurde, aber dass
sich alles "internationale" auf China und Russland und sonst auf gar
nichts bezieht war dann doch eine Überraschung. Englisch ist
wirklich eine Fremdsprache, die fast niemand spricht. Auch
nicht im "International Heilongjiang Kunlun Hotel".
Dafür ist das Dekor heimelig wie in Moskau.
Aber das Einchecken hat mit ein paar Holpersteinen dann doch noch
geklappt und wir haben uns auf unserem Zimmer für den ersten
Ausflug in die Kälte umziehen können (diverse lange
Unterhosen, Skiunterwäsche, Schals, Handschuhe, warme Socken,
.....): das Disney Ice Festival 2009. Mitten in der Innenstadt, am Ende
der Fussgängerzone ist ein "kleiner" Themenpark aus Eis aufgebaut,
gesponsort von Walt Disney.
Aha, das ist also der kleinste Park des Ice Festivals. Es gibt noch 2
weitere. Wir waren auf jeden Fall schon nach den ersten 5 Metern im
Park total beeindruckt. Was hier nur mit Eis und ein paar eingefrorenen
Neonlampen gebaut wurde ist einfach grandios.
Dazu hatten wir auch noch Vollmond und kaum haben wir zum ersten mal
unsere Münder wieder zugemacht, da ist auch schon ein Feuerwerk
losgegangen.
Wow, das war mal ein Start in Harbin. Es ist wirklich sehr schwer zu
beschreiben, also lassen wir mal ein paar Bilder sprechen. Zum Beispiel
von den verschiedenen Wegen:
Oder von den Eisskulpturen (bevor jemand fragt: ja, es ist wirklich
nur Eis und Licht. Keine Farbe oder Lack so was. Nur Eis!):
Und was wäre Walt Disney ohne den letzten Riesenerfolg von Captain
Jack Sparrow und seiner Black Pearl: Fluch der Karibik. Hier in einer
Neubesetzung mit Regina als erstem Maat und der Eisskulptur "betende
Hände" vom Schiffskünstler Albrecht Dürer.
So, nun ist uns aber trotz der Eindrücke kalt geworden. Wir haben
in der ganzen Stadt und Park kein Thermometer gefunden, aber
tagsüber waren es schon unter -26°C (laut SWR1 - wir haben
nachgefragt) und bei Nacht wurde es
dann kalt. Da brauchten nicht nur wir beide sondern auch der Foto eine
Aufwärmpause. Und was liegt näher in einem Disney Themen Park
als ein Fastfood Restaurant. Oder zumindest eine gute Immitation von
einem. Egal, hauptsache warm und es gibt Tee.
Schnell ein Foto vor dem Eis-Herz bevor wir festfrieren und weiter. Das
unauffällige Gebilde in Rot ist übrigens eine
Kinderrutsche.....
Wer von euch weiss noch, wie der Dschin aus Aladins Wunderlampe heisst?
Wir wussten es nicht mehr, aber wir haben ihn getroffen.
Ein Eishaus haben wir keinem Märchen und keiner Disney Produktion
zu ordnen können. Aber man konnte reingehen und sich die
Konstruktion mal von innen anschauen.
Auf dem Fluss gab es verschiedene (Kinder-) Belustigungen:
Schlitten-Mit-Stöcken-Schieben, Eisfahrrad mit
Sützrädern fahren oder einfach nur durch die Gegend
schlittern.
Nach fast drei Stunden im Park waren wir bis auf die Knochen
durchgefroren. Langsam können wir verstehen, warum die Finnen in
jedem Haus mindestens eine Sauna haben. Leider hat unser Hotel keine
und wir mussten uns mit einer heissen Dusche wieder ent-frosten.
Allerdings dauert es seine Zeit, bis die geschätzen 23 Lagen
Kleidung ausgezogen sind und bis die warme Dusche die gefühlten
Minus 110°C aufgetaut haben. Wir haben über das Wochenende
mehr als 1.000 Bilder gemacht (im Fachjargon: Pictures ge-tooken), also
nehmt euch schon mal nichts vor für die Zeit, wenn wir zurück
in Deutschland sind. Aber das wird dann eine andere Geschichte.....
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Freunde des Dschin...
.....gibt
es recht viele......
....hier eine...
....hier zwei ...
.....
und manchmal auch
etwas schräge .....
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