Kälte, Katzen, Kathedrale
Frisch gestärkt mit einem internationalen Frühstück (russisch süsses Gebäck, Eierreis, Nudeln, Tee und etwas Namens Kaffee) sind wir zu den Tigern gefahren. Und zwar zu den echten, sibirischen Tigern. Sibirien ist ja schliesslich nicht weit weg von Harbin und die chinesische Regierung hat beschlossen, etwas für diese vom Aussterben bedrohten Tiere zu tun: Züchten.

Auf einem riesen Freigelände leben eine ganze Menge an Tigern (allein 2008 wurden hier 80 Tiger geboren) und man wird mit einem Coach (einer Art Kleinbus) durchgefahren. Deutlich zu erkennen ist, wie entspannt wir auf den Fahrer gewartet haben.

Coach 9 - our bus    Gina und die Tiger

Die Tiger lassen sich von den Bussen nicht beeindrucken. Da sind die kleinen Geländewagen der Wildhüter viel interessanter,  da sich so mancher Tourist spendabel zeigt und ein Mittagessen spendiert. Es gibt eine Preisliste, nach der man verschiedene Tiere kaufen kann (vom Huhn angefangen über ein Schaf bis hin zu einem Kalb, das liegt dann bei umgerechnet 150€). Die Wildhüter fahren dann mit dem Jeep vor und lassen das Mittagessen laufen, der Bus wartet und jeder kann zuschauen, wie erst gejagt und dann geschlemmt wird.

Schmuse Tiger    noch ein Schmuse Tiger

Leider war von unserer Gruppe niemand so spendabel. Aber bei genauem Hinsehen fällt auf, dass die Tiger auch so nicht verhungern. Ausserdem müssen sie irgendwie mit den Katzenviechern in Deutschland verwandt sein. Sie lecken sich ständig sauber und schauen drein, als ob sie kein Wässerchen trüben könnten.

Katzenwäsche    Hungriger Schmuse Tiger
Tiger    der Chef-Tiger

Aber nicht nur Tiger sind zu sehen, auch eine lustige Mischung Namens "Liger", also Löwen / Tiger Mischungen. Und die sind wohl nicht künstlich bebrütet worden. Sagen die Chinesen.

Liger    und noch ein Liger

Wir hätten es uns nicht vorstellen können, aber diese "Katzen" sind schon richtig faszinierend. Wenn wir nur eine davon mit nach Gmünd nehmen könnten. Immer schön abwechselnd auf die Veranda und an den Katzenkratzbaum vor der Eingangstür......

Chef-Tiger    Eye of the tiger

Wir denken, das würde sich gut machen. Aber von der Größe her ist das vielleicht doch etwas übertrieben. Vielleicht reicht uns da auch ein normaler und kein sibirischer Tiger. Die sind wohl nicht so gross und etwas sparsamer im Verbrauch.....

Gegen eine kleine Gebühr darf man den Tigern mundgerechte Portionen Fleisch - als Nahrungsergänzungsmittel sozusagen - von Hand bzw. Zange füttern.

Ein Größenvergleich   Hunger....

In einem Kleinen Käfig versteckt haben wir auch noch einen weissen Tiger gefunden. Hoffentlich ist der sonst auch draussen und sie haben ihn nur während dem Winter im Käfig.

weisser Tiger    weisser Tiger

Im Taxi haben wir uns dann wieder aufgewärmt während wir ins Harbin Polar Land gefahren sind.  Da gibts noch mehr Tiere zu sehen, und zwar welche von jenseits des Polarkreises. Oder zumindest ein paar, die von dort kommen. Wie zum Beispiel das berühmte Eispferd.

Eispferd    Stephan beim Karten kaufen
 
Innen gab es erst mal ein haufen Fische zu sehen. Nicht wirklich Eiswasser taugliche, aber Fische. Und die Aquarien sind auch klasse gemacht, man kann von oben und von vorne reinschauen. Nur darf man das Glas nicht schlagen.

Scheibe einschlagen verboten    typische Polarmeer Fische

Aber dann die Überraschung: Es gibt Robben, Pinguine, Polarwölfe und Eisbären. Cool!

Robbe    Pinguine
Polarwolf    Eisbären

Und zwei Beluga Wale (waren die nicht das mit dem Kaviar? Oder doch Mobi Dick?)

Beluga Wal    Beluga Wal

Noch ein Stück weiter im Aquarium kamen dann wieder mehr die Südländer unter den Fischen. Richtige Riesenhaie (zumindest laut Hinweisschilder, gesehen haben wir nur ein paar kleine und alte Haie), Rochen, eine wirklich riesige Schildkröte und einfach massenhaft Fische in einem grossen Auqarium.

"Riesen-" Hai    Riesenschildkröte

Wer da keinen Hunger bekommt. Also schnell im Hauseigenen Fast Food Restaurant etwas gegessen und schon gings weiter in die Innenstadt, solange die Sonne noch nicht untergegangen ist. Dort gibt es architektonisch einiges zu sehen. Zum Beispiel die St. Sophie Kirche. Nicht wirklich im typisch chinesischen Stil erbaut sieht man deutlich, dass Harbin von den Russen gegründet wurde. Chinesisch wirds erst wieder im Innern. Dort befindet sich eine Ausstellung über die Stadtgeschichte Harbins aus chinesischer Sicht.

St. Sophie    St. Sophie

Auch sonst merkt man Harbin den russischen Einschlag an allen Ecken und Enden an.  Überall sind die Zwiebeltürme, Kuppeln und die allgegenwärtige "Ostblock Architektur" zur sehen.

Marktplatz Harbin    Kuppeln in Harbin

Unterirdisch gibt es einige Underground Markets, wo man auch bei arktischen Aussentemperaturen noch gemütlich einkaufen kann, ohne dass gleich der Tee in den Becher friert.

In der Nähe unseres Hotels haben wir noch beobachten können, wie Eisskulpturen gebaut werden. Das sieht mehr nach echtem Handwerk als nach Kunsthandwerk aus. Mit Sägen, Gerüsten, Hebebäumen, Speiss (in dem Fall: warmes Wasser) sind wohl alle Maurer, die im Winter eh nicht arbeiten können zum Eisstadt bauen nach Harbin gekommen.

Eisstadtbauer    Eissäge
Lastenaufzug    Mauerer bei der Arbeit

Soviel zu Harbin im Tageslicht und bei kuschligen -26°C. Wir sind zum Aufwärmen nochmal ins Hotel und haben auch die letzten Schichten Kleidung angezogen, die wir dabei hatten, um uns für den ultimativen "Ice City Festival Abend" in der echten Eisstadt worzubereiten. Wieso Regina schon tagsüber gefrorenen Wimpern hatte und wie das erst in der Nacht wurde ist aber wieder ein andere Geschichte......


Eisfrau



Ich mächte ein Eisbär sein

Eisbären...
.....sind auch in China der Renner......

Ich möchte ein Eisbär sein
....mit einer Badewanne
zum reinschauen...

Ich möchte ein Eisbär sein
.... ohne Worte