Kaum war es dunkel, haben wir uns ein Taxi geschnappt und sind rausgefahren auf die andere Flusseite. Immer den Menschenmengen hinterher. Uns wurde recht schnell klar, wieso die Eisstadt Eisstadt heisst. Es ist wirklich kein kleines Dorf, sondern eine riesige Stadt, gebaut aus Eisblöcken. Gleich von Aussen sieht man die Vogelnest Nachbildung, die ist allerdings aus Schnee und nicht aus Eis gebaut. Das kleine unauffälige Gebäude rechts im Bild ist der Eingang.
Die Eisblöcke für die Bauten werden direkt aus dem Songhua Fluss gesägt, und mit LKWs her gekarrt. Vor einiger Zeit gab es am Songhua Fluss eine Umweltkatastrophe, als eine Chemikalie den kompletten Fluss verseucht hatte. Aber jetzt scheint wieder alles in Ordnung zu ein. Zumindest leuchtet das Eis nicht von alleine......
Die Gebäude sind nur aus Eis gebaut. Nicht irgendwelche Gerüste, Beton oder sonstiges im Inneren. Nein, wirklich alles aus Eisblöcken.
Als Vorlage wurden lauter bekannte Gebäude aus Städten genommen, die schon die Winter Universiade (Weltsportspiele der Studenten) ausgerichtet haben. 2009 wird Harbin diese Universiade ausrichten. Wer Gebäude erkennt, darf sich gerne bei uns melden. Als kleine Hilfe: Auf der Seite hier ist der Mailänder Dom und Schloss Neuschwanstein versteckt. Wahrscheinlich waren die Vorlagen-Fotos nicht ganz so gut wie die Originale.
Unfassbar sind wir vor den Eisrutschen gestanden und haben zugeschaut, wie Erwachsene Menschen bei einer Kälte zum Ar*** abfrieren nichts besseres zu tun haben, als unter lautem Gejohle den Eis-Kanal runter zu rutschen. Da fehlte ja nur noch tiefgefrorenes Obst am Stiel oder womöglich Eisradeln. Was schreibe ich, seht einfach selbst:
Noch hatten wir vor schauen, staunen und starren ganz das Frieren vergessen. Also, nicht dran denken und weiter rein in die Stadt.
Wie man an dem Bild oben sehen kann, wird die gesamte Beleuchtung mit "vereist". Wie genau die Lampen eingefroren werden, was passiert, wenn eine kaputt geht und ob wirklich gewartet wird, bis alles im Sommer wieder geschmolzen ist, haben wir leider nicht herausgefunden.
Aber noch mehr extrem Sportarten haben wir gefunden. Ballonfahren. Oder eigentlich nicht richtig Ballonfahren. Man konnte in den Korb steigen , dann gings ca 10m nach Oben, kurz warten und ab zurück nach Unten. Da waren einige Männer beschäftigt, den Ballon wieder runter zu ziehen.
So, nun sind wir 1,5 Stunden an der "frischen Luft" gewesen und die Kälte ist uns richtig in die Knochen gekrochen. Also rein in die nächste Touri Bude um uns und den Foto etwas aufzuwärmen.
Nach einem heissen Nescafe und wirklich angenehmen 10°C (ja, es waren Plus Grade), sind wir einigermassen wieder aufgetaut wieder raus in die Kälte. Noch haben wir ja nicht alles gesehen hier.
Und es gab wirklich noch einiges zu sehen. Leider haben wir versäumt, zu jedem Gebäude die Erläuterung zu fotografieren. Jetzt werden wir nie mehr erfahren, welche tollen Häuser hier nachgebaut wurden. So etwas wie ein Prospekt war ja nicht zu erwarten, hey wir sind schliesslich in China und das auch noch ganz im Norden.
Eine Rundfahrt mit dem Pferdeschlitten wäre vielleicht ganz lustig gewesen, allerdings gab es nicht wirkliche warme Decken und dem Pferd wäre auch nicht wärmer geworden. Immerhin, Harbin hat eine eigene Brauerei. Ich hätte zwar eher an eine Glühweinfabrik gedacht, aber wie hätte das dann wohl als Eisskulptur ausgesehen?
So, noch ein letzter Rundblick und dann nichts wie zurück zum Hotel in die heisse Sauna. Halt, wir sind ja gar nicht in Finnland sondern in China in der Nähe von Russland. Da gibts sowas nicht. Schade, dann eben unter die heisse Dusche.
Auf der Rückfahrt hat uns dann doch noch ein Taxifahrer übers Ohr gehauen, aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte........
Götter...
.....kommen
ja meistens
aus Indien......
....dieser hier würde in Indien
wohl recht schnell...
.... schmelzen
Hier noch ein zwei......
.... Eisbilder
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