Weite Wege - hoch hinaus |
||
Das schöne Wetter und die Nähe zu Shanghai sind zu verführerisch für allein reisende Frauen. Also rein in den D-Zug und 30 Minuten später in Shanghai wieder raus. Bevor wir den Gewaltmarsch über die Nanjingroad antraten mussten wir uns erst noch bei Starbucks stärken. Schließlich gibt´s von dieser Terrasse aus einen genialen Blick über den Peoples Square und bei klarer Sicht sogar bis zum Flaschenöffner. Gestärkt und sonnengebadet wagten wir uns in den fake-market. Hier gibt´s auf mehreren Stockwerken Klamotten, Schuhe, Taschen, Uhren, DVDs, Spielwaren, Schmuck ... mehr oder weniger original – eben fake. Preise werden hart ausgehandelt und so manchem Chinaneuling wird viel zu viel Geld aus der Tasche gezogen. Das passiert uns Profis natürlich nicht mehr. Selbst die heiß begehrten Ed Hardy Klamotten konnten wir günstig erstehen und bei Sinas Dolce & Gabbana Höschen glänzte Andrea mit raffiniertem Verhandlungsgeschick. Ob Sinas neuer Haarschmuck zum Seidenkleid matched? Wir werden sehen. Gut
gelaunt und hoch
motiviert haben wir die Nanjingroad erobert. Das ist DIE
Einkaufsstraße in
Shanghai und tatsächlich auf langer Strecke für Autos
gesperrt. Nur Lotte darf
hier durch. In Shanghai prallen Welten aufeinander, so auch hier. Neben
super
modernen Kaufhäusern mit westlichen Waren und Preisen finden sich
auch noch
Kollonialbauten und in den Gässchen wird´s dann wieder
chinesisch. Natürlich
kommen noch Gerüche und Geräusche dazu, überall
hupt´s, klingelt´s, plärrt
Musik. Durch Sinas gute chinesisch Kenntnisse haben uns die fliegenden
Händler
(Wolla watch? Lolex? Chiiiepa!) diesmal
verschont. Beim geringsten Anzeichen hat sie schon bu yao
= will nicht gerufen, das hat die meisten so verblüfft, dass
sie ganz vergasen, ihre Waren weiter anzupreisen. Überrascht waren
wir dann
doch, dass das Restaurant mit dem M in Shanghai als first food store
angepriesen wird. Na wenn das so ist, nichts wie rein. Am
Bund angekommen
waren wir schon ein wenig enttäuscht. Der alte Teil verschwindet
fast komplett
hinter einem Bauzaun, auch das legendäre Peace Hotel ist ganz und
gar verhüllt
und eingerüstet. Der Blick auf Pudong hat uns dann wieder
entschädigt. Aber wie
kommen wir da rüber? Gibt´s eine Brücke? Sieht mr nix?
Also unten durch. Unter
dem Huangpu führt ein Tunnel durch. Touristen fahren in Gondeln
und erfahren
dabei was über die Elemente Wasser, Feuer, Magma, Luft ...
natürlich auf die
chinesische Tour: laut, bunt, schrill. Diese Bilder vom super total
tollen
Touristen Tunnel haben wir Euch bisher vorenthalten. Dass wir auf einen der Shanghaitürme hoch wollten, war uns gleich klar. Aber auf welchen? Wir haben uns für den Jin Mao entschieden, Preis-Leistung stimmen hier eher, als beim noch höheren Flaschenöffner. Da diese Denkweise echt schwäbisch ist, waren wir im Aufzug und auf der Aussichtsplattform umringt von Schwaben! Eine Reisegruppe aus Giengen. Zum Glück hatten wir nicht so laut gelästert, die haben echt jedes Wort verstanden. Die wenigen Chinesen, die auch da waren haben sich dafür gleich wieder auf Sina gestürzt und pictures getucken. Unser Girly hat auch so lange posiert, bis der erste angefangen hat an ihren Haaren rum zu machen. Das geht ja mal gar nicht! Da lob ich mir so einen Ochsen – der grapscht wenigstens nicht. Eine Besonderheit im Jin Mao Tower ist das 38 stockige Grand Hyatt Hotel. Die Rezeption befindet sich im 53. Stock und von der Aussichtsplattform im 88 Stock aus kann man dort hinunter sehen. Übrigens führt hier vom 52. Stock bis in den Keller der längste Wäscheabwurf der Welt, aber davon sieht mr nix. Erledigt wie wir waren, haben wir uns für den Rückweg zum Bahnhof ein Taxi gegönnt. Konnte ja keiner ahnen, dass um 17 Uhr mitten in Shanghai rush hour ist und wir voll im Stau stehen würden. Bis wir realisiert hatten, dass es für unseren Zug knapp werden könnte, war es auch schon zu spät, um noch auf die U-Bahn zu wechseln. Also durchhalten und das Girly bei Laune halten. „Schau mal der tolle Sonnenuntergang.“ „Pff, ich hab schon bessere gesehen.“ Danke Sina! Wir haben den Zug noch erreicht und uns mal wieder über die chinesische Bahn gewundert. Tickets muss man rechtzeitig vorher kaufen. Wann ändert sich ständig. Derzeit bekommt man Tickets in speziellen Verkaufsstellen frühestens 2 Tage vor der Abfahrt. Am Abfahrtstag selber sind sie dann meistens bereits ausverkauft. Direkt am Bahnhof kann man theoretisch auch Karten kaufen, aber nicht als Langnase mit mangelhaften Sprachkenntnissen. Ein
gelungener und
wohlverdienter Abschluss dieses Tages war im Hofbräuhaus. Stephan
musste sich
alle unsere Erlebnisse anhören und natürlich unsere
Einkäufe ausgiebig loben. Wie
er es gefunden hat, dass wir ihm keine Geschenke mitgebracht haben, das
ist aber wieder eine andere Geschichte.......... |
Tierkreiszeichen,
natürlich die chinesischen. Im Moment sind ja die Ochsen hoch im Rennen, wenn ihr wissen wollt, was ihr seid, hier die Tabelle. |