Bei
den vielen
kaiserlichen Berichten
könnte der Verdacht entstehen, dass es den
Mädels in
Suzhou nicht gefallen hat und sie sich die ganze Zeit auswärts
rumtreiben
mussten. Das stimmt natürlich nicht, denn nach einem alten
chinesichen
Sprichwort ist Suzhou das Paradies auf Erden. Und diesmal
zählt
Shanghai
einfach zur weiteren Umgebung von Suzhou (so weit sind 120 km in China
schließlich nicht).
Aber
ich versuch mal
der Reihe nach zu berichten. Unser erster gemeinsamer Ausflug ging
direkt in
die Innenstadt/Altstadt von Suzhou. Die Mädels waren von der
enormen
Reizüberflutung beeindruckt. Vor den Läden stehen
Verkäufer und rufen,
klatschen, winken, um die Kundschaft auf sich aufmerksam zu machen.
„Lucka,
lucka, wolla watsch? Bäg, bäg! Tschiepa,
tschiepa!“ Das
sind dann die Händler,
die auf der Straße versuchen, Uhren und Handtaschen
äußerst günstig zu
verkaufen.
Überall
duftet es: mal verführerisch lecker, mal exotisch, mal
abstoßend.
Selbst tagsüber fällt auf, dass hier bunte grelle
Farben
vorherrschen. Und
plötzlich eine Hupe von hinten. Jetzt bloß nicht
nervös
zur Seite springen,
sondern langsam weitergehen und das Gefährt passieren lassen.
Wie
schon am Vortag,
konnten wir auch beim Ausflug zum Tiger Hill (über den wir hier
schon mal berichtet haben) die
Sonne in
vollen Zügen genießen. Die anschließende
Kanalfahrt
nach Sholu gehört
inzwischen ja zum Standardprogramm und die Besitzer des Wassertaxis
kennen mich
schon. Beim nächsten Mal sollte da ein Preisnachlass
verhandelbar
sein!
Auf
dem Foto wird
deutlich, dass an diesem Tag in der Einkaufsstraße nicht viel
los
war, aber den
China-Neulingen hat´s gereicht: „ So ein Trubel, so
viele
Menschen“.
Dann
kam der
Wettereinbruch. Zwei Tage Regen. Was blieb uns anderes übrig,
als
uns bei
Dragonfly die Füße massieren zu lassen und auf dem
Perlenmarkt einkaufen zu
gehen? Dort sind wir zum Glück heil angekommen, bei
Regenwetter
sind die
Lüftungen der Suzhou-Taxen nämlich heillos
überfordert
und die Fahrt gleicht
einem Blindflug! Auch im Auchan lässt sich ja bekanntlich gut
einkaufen und
gegen miese Laune oder mieses Wetter hilft allemal eine Tasse Kaffee
bei Starbucks
oder Long Island Iced Tea in Harry´s Bar.
Der feuchtkalte
Nebel hat auch unseren ersten Ausflug nach Shanghai stark
beeinträchtigt.
Vermutlich hat die Regierung in einer
Luft-und-Wasser-Säuberungs-Aktion
Klärpflanzen in den Huangpu werfen lassen, oder warum sollten
sonst die
komischen grünen Dinger im Wasser rumschwimmen?
Auf alle Fälle hatten wir
wenige Tage später tolles Wetter und die Mädels haben
Shanghais Türme
erklommen.
Shanghai
bereitet sich auf die Expo 2010 vor. Die Stadt ist gespickt mit
Baustellen. Was
dort alles noch in den nächsten Monaten entstehen wird,
konnten
wir uns in
Klein schon mal anschauen. Im Stadtplanungsamt ist ein Modell
aufgebaut, wie
Shanghai 2010 aussehen soll. Das blaue Wasser ist ernst gemeint.
Shangai möchte
sich bis zu Expo zur Umweltstadt Nummer 1 gemausert haben. Sauberes
Wasser,
reine Luft, geringen Stromverbrauch und wir vermuten, dass die Erde
dann wieder
eine Scheibe ist.
Dass
wir Mädels
paradiesisch genießen können sieht man uns ja an.
Suzhou ist
ein Fest für alle
Schlemmermäuler. Und das Auge ist und trinkt bekanntlich auch
mit.
Allerdings
waren unsere Geschmäcker doch verschieden. Während
Bärbel lieber Messer und Gabel
zu Gans wählt, oder sicherheitshalber nur eine Tasse
Milchkaffee
trinkt, machen
sich Miri und Regina mit Stäbchen über die Nudelsuppe
und das
Lammkotelett her.
Natürlich haben wir auch Grünen Tee verkostet und
jede Menge
Obst gegessen,
nicht nur Bananen. Und vor lauter gesundem Essen hat eine von uns
plötzlich das
Rauchen vergessen. Oder lag das eher am grandiosen Geschmack der
chinesischen
Zigaretten?
Nachdem
es selbst in
der Gartenstadt Suzhou Herbst geworden ist und die
Blühpflanzen
verblüht sind,
haben wir uns entschlossen, den Lion Forest Garten zu besichtigen. Die
Attraktion hier sind nämlich die Felsen, die alle vor langer
Zeit
mal hierher
transportiert worden sind und die Zick-Zack-Brücke, die
böse
Geister in die
Irre führt.
Auf
dieser Brücke sind auch zwei Girlies auf uns aufmerksam
geworden. Wir haben uns ganz gut auf englisch unterhalten, die Kids
hier sind
echt fit, und uns gegenseitig und miteinander fotografiert. Hab ich
schon
erwähnt, dass Miri während ihres Chinaaufenthaltes
zur
Fotografin mutiert ist?
Während Bärbel sie am Anfang noch zu jedem Bild
überreden musste, konnten wir
sie nach 2 Wochen fast nicht mehr vom „picture
taken“
abhalten.
Auch
kulturell hat
Suzhou einiges zu bieten. Vom Seiden Museum waren wir so beeindruckt,
dass wir
unbedingt Schals und Bettwäsche aus diesem edlen Material
kaufen
mussten.
Bepackt wie wir waren, ist uns kaum aufgefallen, dass die
Mädels
in weniger als
20 Tagen schon assimiliert waren.
Am
letzten Tag ihres Chinaaufenthaltes haben
sie nämlich bei Straßenhändlern gegessen
und fanden das
Schlendern durch die
belebte Einkaufsstraße ganz entspannt.
Ob
sie sich wohl in
Deutschland wieder gut eingelebt haben, oder immer
noch von Suzhou träumen? Aber das
ist
wieder eine andere Geschichte.......
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Teppanyaki
Japanisch
bekocht werden am
Tisch - von einem Chinesen.
Eine ganz neue Erfahrung für uns. Aber saulecker!!!
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