Salut Shanghai | ||
Was macht man eigentlich in Suzhou, wenn man mal krank wird? Am besten wird man nicht krank, und wenn doch, dann gibt´s in Shanghai eine Expatklinik. Toller Service, tolle Preise, Hauptsache, gut versichert. Reginas Freundin musste zu
einer OP nach
Shanghai, ganz uneigennützig hat sich Regina als Begleitperson
angeboten und
damit einen entspannten Tai Tai Tag in Shanghai verbracht. Die Arztpraxis ist am
Übergang des
People
Squares zur Nanjing Road, also im Touristenzentrum der Stadt, in diesem
sehr
futuristisch anmutenden Gebäude. Neben den Ärzten ist
hier auch ein Hotel
untergebracht und natürlich, schließlich sind wir in
China, ein Massage- und
Spaschuppen. Ob die in den Himmel ragenden Spitzen rein dekorativ sein
sollen,
oder vielleicht der Abwehr von bösen Geistern und Drachen
dient, konnten wir
noch nicht herausfinden. Der Altbau gleich daneben beherbergt das Art Museum, nein, da waren wir noch nicht drin, aber die Mädels fanden es bei ihrem Besuch damals ganz ok. Das eigentliche Shanghai
Museum ist in Form
einer Suppentasse gebaut, sagen die Chinesen, wir finden ja, dass es
eher einem
Ufo gleicht. Auf alle Fälle soll es hier echte
Museumsstücke geben, so genau
wissen wir das nicht. Nach zu vielen „fake-Museen“
ist uns der Spaß bereits
vergangen. Denkt jetzt nur nicht, wir wären kulturlose Banausen. Im Ausstellungszentrum für Stadtentwicklung (urban planing exhibition centre) waren wir drin, sogar mehrmals. Hier ist dargestellt, wie sich die Expo entwickelt hat und besonders beeindruckend ist das riesengroße futuristische Modell Shanghai 2020. Bilder davon, mit neuem Wolkenkratzer haben wir hier schon gezeigt. Der Himmel ist rund und die
Erde viereckig,
zumindest in der chinesischen Mythologie. Das erklärt die Form
des Grand
Theatre. Zum Glück ist klar, dass die Erde keine Scheibe ist,
das wäre sonst
echt unschön. Das Französische
Viertel steht
schon lange auf
Reginas Wunschbesuchsliste. Stephan war ja im Winter schon mal da und
wusste,
dass man in die berühmte Taican Lu vom Peoples Square aus
locker laufen kann.
Stimmt und ganz besonders, wenn das Wetter so schön ist. Echt
selten hier,
Sonne, blauer Himmel, angenehme Wärme und geringe
Luftfeuchtigkeit. Kamera gezückt und los geht´s. Ok, selbst in Suzhou muss man auf den fließenden Verkehr achten, bevor man als Fußgänger eine Straße überquert, das gilt doch tatsächlich auch für Shanghai. Knapp einem E-Bike entronnen hat sich Regina gerächt und eine Sammlung der interessantesten Gefährte angelegt. Wir sind davon überzeugt, dass China in 9999 Einzelteile zerfallen würde, falls über Nacht das Klebeband verboten würde. Das einzige, das dann noch helfen könnte, wäre Silikon. Die kalten Frühjahrstage sind noch nicht recht überwunden, die Regenzeit steht direkt bevor, kein Problem, Shanghais Bikefahrer sind für alle Eventualitäten gerüstet. Die Gewaltstatistik in Shanghai ist überraschend niedrig. Handtaschendiebstähle? Überfälle? Eher selten. Aber Fahrräder werden schon mal gestohlen. Also, unbedingt anketten, auch wenn das Schloss schwerer ist als das ganze Fahrrad. Eingebettet zwischen vielbefahrenen Innenstadtstraßen, liegt dieser schnuckelige Park. Wenn man aus der Gartenstadt Suzhou kommt, fällt es echt schwer zuzugeben, dass dieser Platz ganz besonders schön ist und Eintritt muss man auch nicht bezahlen. Die älteren Leute hier sind erstaunlich fit. Sie tun aber auch was dafür. Morgens um 6 Uhr Zeitlupenjoggen, Geräteturnen oder ganz einfach händchenhaltend von Stein zu Stein hüpfen. Die jüngeren Semester üben derweil Hochzeitsfotoposieren. Keine fünf Gehminuten später, gleich bei Cartier um die Ecke, hat Regina „Paul“ entdeckt. Das ist DER französische Bäcker in Shanghai. Leider ist es noch zu früh für ein zweites Frühstück, erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Aber wie das im Tai Tai Leben so ist, die Arbeit, also das Streunen durchs Altstadtviertel, vorbei an einladenden kleinen Geschäften, ein Gässchen netter als das andere, ist durchaus auch vergnüglich. Hier treffen sich Touristen aus aller Herren Länder. Die Stimmung ist gut, ein Foto hier einmal posieren da und tatsächlich warten die Leute hier, wenn sie sehen, dass jemand fotografiert und rennen nicht einfach ins Bild. Deshalb scheint es auf manchen Fotos so, als ob Regina ganz alleine in Shanghai gewesen wäre. Über Shanghais Wolkenkratzer haben wir schon viel geschrieben, aber auch die „kleinen“ Häuser sind absolut sehenswert. Keinen Baustil, den es in Shanghai nicht gäbe. Römisch kolonial, chinesisches Spätbarock, Laolawellen oder orientalische Zwiebeltürme. Was sich in diesem Moschee ähnlichen Gebäude wohl befindet? Wer´s weiß, bitte unbedingt bei uns melden. Kaum 8 Stunden später, war Reginas Freundin auch schon wieder wach und fit und durfte sich mit Gehhilfen (Laien sagen Krücken) ausgestattet auf den Heimweg machen. Warum die magenschonenden Schmerzmittel nicht magenfreundlich, und die Krücken nicht auf gleiche Höhe justierbar waren, das ist wieder eine andere Geschichte .... |
Skurilles... |