So,
endlich mal eine Überschrift mit einem Deppen-Apostroph. Da
haben wir lange dran gebastelt und ja, es ist Absicht ;-)
Anfang Juni haben wir wieder Besuch aus Deutschland bekommen. Gerade
rechtzeitig, um Reginas Geburtstag zu feiern. Mit Torte und allem drum
und dran, nur das Geburtstagsfoto von Regina vor einem
blühenden Rhododendron ist dieses Jahr ausgefallen - aus
Ermangelung eines Exemplares.
Aber das war ja noch nicht alles. Einen ausführlichen
Spaziergang in Sholu mit einem lecker Mittagessen gehört ja
schon dazu. Endlich hat Regina wieder ihren Mandarin Fisch bekommen
(der heisst in der wörlichen Übersetzung
übrigens "Eichhörnchen Fisch" - da fragen wir mal
lieber nicht nach).
Und dann gings downtown zum Shoppen, Schneider und Interview. Wie,
Interview. Das hat man davon, wenn man Lehrer auf Besuch hat. Wir waren
das Opfer einer chinesischen Englisch Klasse, deren Hausaufgabe es war,
Touristen über Suzhou zu befragen. Tja, was soll ich sagen, da
muss man durch.
Nach dem wir also der Bildung und der Wirtschaft auf die
Sprünge geholfen hatten, war es an der Zeit, auch die
kulturellen Bedürfnisse zu befriedigen. Um Reginas Geburtstag
so richtig zu feiern, sind wir in eine Aufführung der Su Show
(Achtung, das war ein Wortspiel) gegangen. Wir haben ja schon mal
über das SSCAC (Suzhou Science and Cultural Arts Center)
berichtet, mit was wir nicht gerechnet hatten waren die Menschenmengen
im Theater.....
Im Preis inbegriffen waren übrigens Snacks und ein
Getränk. Das hat sich dann als Popcorn und Chemie Orangensaft
herausgestellt. Das Bier kostete Extra und wurde - ganz Landestypisch -
in praktischen Metall Karaffen serviert. Jetzt aber los mit der Su
Show. Die Show heisst so, da alle auftretenden Künstler aus
Suzhou stammen. Inklusive Ballet, Clown, Artisten, ach, seht doch
einfach selbst.
Wir hatten eigentlich keine grossen Erwartungen. Von der
Provinzvorstellung bis zum chinesischen Staatszirkus hätte
alles kommen können. Die Lichtershow war auf jeden Fall schon
mal sehr professionell.
Aber es wurde von Nummer zu Nummer besser. Tellerdreherinnen, die sich
gegenseitig auf den Kopf stehen und Akrobatik an Stangen, die
physikalisch unmöglich ist. Wenn Newton das gesehen hätte,
er würde sicherlich mehr als einen Apfel an den Kopf gebraucht
haben, um die Gravitation zu erfinden.....
Leider wurde uns die Peking Oper nicht erspart. Das gehört wohl
irgendwie dazu in China. Unseren Ohren sind nicht wirklich mit der
sogenannten Musik (oder eben Akkustischer Luftverschmutzung, je nach
dem wen man fragt) vertraut. Aber nach kaum 10 Minuten gings wieder
weiter.
Die Tücherdreherinnen (wow, was für ein Name, aber wir haben
keine Ahnung, wie die richtige Bezeichnung für diese Künstler
ist) waren auch richtig klasse. Wie man ein Tuch am rotieren halten und
nebenher auch noch aufeinander rumklettern und sich verbiegen kann ist
uns ein Rätsel.
Der Feuerspucker durfte wohl nicht so wie er wollte, zumindest waren
das lauter kleine Flämmchen. Wahrscheinlich gibt es doch so was
wie eine Feuerpolizei in China....
Die Schwebenummer war das eigentlich Highlight. Wie die beiden an den
Tüchern im Kreis geschwebt sind, man konnte wirklich glauben, sie
fliegen einfach so. Dafür hat dann das Ballet noch eine
Glanzleistung nachgelegt. TIC. Und dass das sich drehende "Hamsterrad",
auf dem zwei Jongleure rumgeturnt sind, nicht ganz auf die Bühne
passte, das kann ja schon mal vorkommen, oder?
Wow, was für ein Abend. Aber wir hatten leider noch nichts
gegessen, da wir uns auf die Snacks verlassen hatten. Wie es der Flex
von Herrn Stumpfes Zieh und Zupfkapelle immer sagt: Ungevespert geht
man einfach nicht aus dem Haus, das macht man einfach nicht. Zum
Glück haben wir aber im Hofbräuhaus noch etwas bekommen und
so den Abend entspannt ausklingen lassen.
Was unsere Besucher sonst noch so angestellt haben, wie wir sie im
Regen verabschiedet haben, was wir in Deutschland getrieben haben, wie
wir einen Businessclass Flug ergattert haben und warum wir noch eine
Weile länger in China bleiben, das sind wieder andere Geschichten,
die wir bei Gelegenheit erzählen werden...... |
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Vatertag...
...gibts
natürlich auch in China. Nur keine Leiterwagen für
das Bier. Also lässt man sich und die Getränke
einfach fahren...
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