Zurück nach Kashgar
Nach einer eiskalten Nacht in Tashkorgan haben wir eine echte Überraschung erlebt: Schneesturm. Wie, mitten im Sommer, um genau zu sein am 5ten Juni, fängts hier an zu Schneien. Das kann ja wohl nicht wahr sein.

Wochenend und Sonnenschein    Hochsommer im Hochgebirge

Irgendwie scheinen wir in unseren Urlauben richtig Glück mit dem Wetter zu haben. Während des Frühstücks haben wir mit Tudajim und Akba diskutiert, wie wir den Tag am besten verbringen, immerhin steht ja die 8 Stunden Autofahrt nach Kashgar mit auf dem Programm. Nach etlichen Tassen Tee, Müsli mit Stäbchen, verschiedener Marmelade und ca. 10cm Neuschnee haben wir beschlossen, wir fahren direkt zurück. Die grünen (oder besser: weissen) Weideländer zu bewandern ohne Winterklamotten macht nicht wirklich Spass. Und die Tadschiken haben bei so einem Wetter besseres zu tun, als Touristen durch ihre Häuser zu führen.

Auf dem Highway nach Kashgar, 5ter Juni 2010
    Sommerstimmung in den Bergen

Zum Glück hat der Schneesturm nach dem Überqueren der Passhöhe nachgelassen. Ist aber auch besser so, da sich die ganzen Viecher auf der Weide gerade mit dem Sommerfell auf heisse Temperaturen einstellen.

Sommerfell Yak    Sommerweiden Ziege

Unterwegs haben wir bei einer kirgisischen Familie angehalten um mal ganz naseweis in so eine Behausung reinzuschauen. Ganz kurz zusammengefasst: es ist wenig Platz in dem einen beheizten Raum und es riecht angenehm nach verbrannter Yak-Sch****. Getrocknete Yak-Fladen sind die Kohlen für den Ofen.

Rotznasen im Kirgisen Haus    Kirgisische Oma
Kirgisen Haus: Wohn-, Ess-, Schlazimmer und Küche    Schuh und Yak Sch*** trocknen gemeinsam

Die chinesische Ein-Kind-Politik gilt nicht für Minderheiten, wie wir ja schon in unserem Yunnan Bericht geschrieben haben. Alle Minderheiten dürfen zwei Kinder haben. Und wenn die Minderheiten dann auch noch Landwirtschaft betreiben, dürfen sie sogar drei Kinder haben.  Zumindest ist das die Anzahl der Kinder, die man zu Gesicht bekommt. Die Leute hier leben hauptsächlich von der Viehzucht und bekommen ein wenig Unterstützung vom Staat, sagen zumindest die offiziellen Regierungsvertreter.

Kirgisen Haus von aussen - fast schon Tarnfarben    und noch ein kirgisischer Rotzlöffel

Es war übrigens exakt die selbe Strasse zurück nach Kashgar die wir am Tag zuvor hergefahren sind. Es gibt hier wirklich nur die eine. Von wegen wir suchen uns eine andere schöne Strecke zurück - nix gibts. Leider war es nicht nur die gleiche Strasse sondern auch die gleichen Sichtverhältnisse.

Sanddünenberg    Stephan Grzimek bei der Arbeit

Nicht ganz exakt die gleichen Sichtverhältnisse. Ein klein wenig besser wars schon. Was eigentlich nicht besser war, da wir uns jetzt erst recht vorstellen konnten, wie es aussehen würde, wenn wir Sicht hätten. Konjunktive, wie wir sie hassen ;-)

eine Andeutung von Schneebergen    und noch mehr Andeutungen

Am Grenzübergang - haben wir das überhaupt erwähnt, dass man über die Grenze muss um in das Tashkorgan Gebiet zu kommen? Ich glaube nicht. Also, um in das Grenzgebiet zu kommen muss man ca. 80Km weg von der eigentlichen Ladesgrenze von China über eine Grenzkontrolle. Mit Extra Erlaubnis. Wer die nicht hat bleibt draussen, oder besser gesagt, drinnen in China. So, zurück zur Story. Am Grenzübergang herrscht natürlich wieder Leben. Verkaufstände, Jurten mit Satelitenschüsseln und Toiletten. Alles da.

Verkaufsbuden    Verkäuferin
Jurte mit Schüssl    Noch mehr Verkaufsbude

Die Verkäufer hier machen einige Geschäfte, da die Strasse zu den Eisenerz und Kupfer Minen hin führt und somit etliche LKWs jeden Tag hier vorbeikommen. Apropos Eisen und Kupferminen, die Xinjiang Provinz ist die reichste Provinz Chinas, da hier die meisten Rohstoffe von China lagern. Neben Eisen und Kupfer gibts auch Gold, Kohle und nicht zu vergessen: Öl. Alles da, wir haben uns nur gefragt, wo der ganze Reichtum hingekommen ist......

Erztransporter    Super Strassenverhältnisse mal wieder

Zurück in der "Zivilisation" haben wir ein sehr spätes Mittagessen in einem uygurischen Strassenrestaurant genossen und versucht den Alltag ein wenig einzufangen.

uygurischer Sweeney Todd    Frischfleischtransport in natürlicher Verpackung
Ein ganz kleiner Uygure    ein alter Uygure

Wie ihr oben sehen könnt, ist das Fleisch für unsere Kebabs frisch geliefert worden. Das nenn ich wirklich mal Frischfleisch.

Firsches Kebabfleisch    Fleischspiesser

Bei einer organisierten Reise darf eines natürlich nicht fehlen: Touristenverkaufsräume. Mit originalen, handgefertigten Handwerkserzeugnissen aus der Region zu unschlagbar günstigen Preisen. Zum Beispiel ein Jade Mahjong Set für lockere 550 US Dollar. Ein echtes Schnäppchen.

Showweben    Showteppich
Showraum    Jade Mahjong Steine

Zurück im Hotel in Kashgar haben wir erst mal ein wenig Pause gemacht. Oder besser: machen wollen. Die ganze Zeit war Musik zu hören und wir haben lange nicht gefunden, woher die kommt. Regina hats dann entdeckt: Die Musik kommt von fahrenden Autos. Da sitzen ein paar Musiker hinten drauf und führen eine Kolonne von Autos an. Es ist nämlich Samstag und das ist der Tag zum Heiraten in Kashgar. Und dem Lärm nach zu schliessen haben etliche Paare geheiratet.

echte Strassenmusikanten    Hochzeitskarawane

OK, dann eben keine Pause. Neben dem Hotel ist ein grosser Park in dem einiges los ist. Also sind wir noch ein wenig Spazieren gegangen.

Haus im Park    Zocken im Pavillion
Hundebank    Allee

Natürlich darf auch die Bewegung nicht zu kurz kommen. Die öffentlichen Fitnessgeräte haben auch in Kashgar einzug gehalten und werden sogar benutzt. Manche kleine Uyguren allerdings freuen sich mehr, wenn sie geschaukelt werden.

Laufband im Park    Kinderschaukeln im Park

Auf dem Rückweg vom Essen gabs noch eine Kindertanzvorführung auf dem Platz des Volkes. Und natürlich ist nicht nur das Volk dabei gewesen sondern auch die Volksvertreter aus Peking.

Kindertanzvorführung mit Sicherheitskräften    Kindertanz mit Sicherheitsnachschub

Danach sind wir wie tot ins Bett gefallen. Aber der richtig stressige Tag kommt erst noch. Da gehts von Gräbern über den Viehmarkt zur Handwerksstrasse weiter zur Moschee und dem Sonntagsmarkt, aber das sind mal wieder komplett andere Geschichten......

Schiesserles im Park

Schiessbuden...
 
....sind sehr beliebt. Dass aber auch die Frauen kräftig mit üben  war uns neu.....

Schiesserles im Park

Schiesserles im Park