Essen, Kunstmarkt und Moschee

Erschlagen von den vielen Eindrücken am Morgen sind wir nun aber ziemlich hungrig. Was gibts also besseres, als bei einer reichen uygurischen Familie im Haus zu Essen. Das Haus ist zwischenzeitlich mehr ein Familienrestaurant als ein Privathaus aber es ist im typischen uygurischen Stil gebaut.

Innenhof eines uygurischen Hauses    ein Luxus Klo in Xinjiang

Zu Essen gabs mal wieder echt uygurische Kost: Hammel Reis, Fladenbrot mit Yoghurt, Kebab und massenhaft Tee. Und es schmeckt wirklich lecker, ob ihrs glaubt oder nicht. Aber die eigentliche Attraktion war das Haus. In jedem Raum sind Regale in der Wand eingelassen in denen dann kleine Vasen und anderer Tand steht. Ausserdem ist überall Stuck verputzt und es gibt keine Stühle, man sitzt am Boden auf dem Teppich oder auf einer Art Bett, ebenfalls mit Teppich.

Eingangszimmer vom Haus    Speisezimmer

Satt, zufrieden und ein bisschen müde sind wir weitergefahren zur Strasse der Handwerker. Die ist ganz in der Nähe von unserem Tagesziel, der Idkha Moschee, da bietet sich ein Spaziergang geradezu an.

Dumplingformen aus Kupfer    Teekessellchen

Hier gibts alles, was die Handwerker so zaubern. Massenhaft Zeug aus Kupfer, Messing, sonstigem Metal, Holz, einfach alles. Und natürlich Lebensmittel, aber die gibts eh überall, die müssen wir in Zukunft wohl gar nicht mehr erwähnen.

Dampfkorbbastler    Frische Eier

Sehr beliebt sind die Schmuckdöschen für Schminksachen mit eingebautem Spiegel. Das sieht schon richtig bunt aus. Für was die Frauen das unter dem Schleier brauchen ist uns etwas schleierhaft. Die Wunderlampen von Aladin  findet man auch an jeder Ecke.

Schmuckedöschen    Die Geister, die ich rief oder rufe oder so

Wenn man die schönen Dinge hier sieht, fällt es einem direkt ins Auge, dass diejenigen, die die schönen Dinge herstellen nicht unbedingt widerspiegeln, was sie verkaufen.....

Handwerker    Messerschleifer

Baumwolle ist ebenfalls ein wichtiges Handelsgut hier in Kashgar. Zum ersten mal überhaupt haben wir fertige Baumwolle gesehen, erst dachten wir an Schaffelle. Naja, so sind die Großstädter eben. Ausserdem gibts noch massenhaft "Blechbätscher", die sämtliche Alltagsdinge wie Gieskannen, Wasserkocher mit Kohlebetrieb, Kamine und so weiter von Hand aus den Blechen treiben. Und es kostete fast nichts. Unglaublich schon wieder.

Baumwollverkäufer    Kebabspiese
Blechbätscher    Blechbätscher nebem einem Fleischer

Seit dem Essen am ersten Abend an sind wir ja schon an uygurische Musik gewöhnt. Nun haben wir auch noch die Insturmentenmacher gefunden. Es gibt Duttars, Tembers und wie die Instrumente sonst noch heissen. Gerne werden die dann auch gleich im Geschäft vorgeführt und so entstehen jeden Tag Konzerte.

Spontankonzert im Instrumentenladen    Uygurische Instrumente

Hier in der Strasse ist es relativ sauber, hey, wir sind immerhin im arabisch angehauchten Kashgar. Relativ sauber deshalb, weil Strassenkehrer und Müllsammler unterwegs sind. Vielleicht sollten die Kunsthandwerker mal einen Kurs bei einem Optiker belegen und anfangen Brillen zu verkaufen......

Strassenkehrer    Recyclinghof auf 3 Rädern

Und an jeder Ecke gibts es eine Moschee. Wirklich, überall. Bei einer Einwohnerzahl von 3.3 Millionen Menschen und davon 90% Uyguren die wiederum alle Moslems sind ist das ja kein Wunder. Über 2.500 Moscheen sind es in Kashgar, das macht grob 1.200 Menschen pro Moschee. Ok, man muss die Frauen abziehen, denn in den uygurischen Moscheen gibt es keinen Gebetsraum für Frauen. Die sollen gefälligst zu Hause beten. Die bunten Nagelstempel sind übrigens zum Brot-stempeln.

Eine der 2.500 Moscheen    Brotstempel

Warum ausgerechnet Zahnärzte in der Handwerkerstrasse zu finden sind wollten wir nicht wirklich wissen. Aber es gibt wirklich viele von ihnen. Und alle mit der herzallerliebsten, vertrauenserweckenden Werbung. Hat jemand von euch das Buch "Der Medicus" gelesen? So ähnlich muss es damals gewesen sein. Wir haben spontan beschlossen, lieber keine Zahnschmerzen zu bekommen.

I'll be a dentist.....    Zahnarztbehandlungsraum

Das obligatorische Teehaus darf natürlich auch nicht fehlen. Aber wir sind gleich gewarnt worden, in diesem speziellen Teehaus sind Regierungsspitzel, da darf man gar nichts über die Regierung sagen. Alles klar, machen wir.

Teehaus    Teehausbesucher

Bei sovielen Eindrücken, Bildern, Gesichtern, Gerüchen hätten wir fast unser Ziel aus den Augen verloren, die Idkha Moschee. Zum Glück hat sie sich ab und zu zwischen den Dächern gezeigt.

Die Idkha Moschee    Eingangstor der Idkha Moschee

Erbaut wurde die Moschee anno 1442 von Saqsiz Mirza, dem König von Kashgar zu dieser Zeit. Oder besser gesagt, er hat eine Gebetshalle gebaut. Im 16ten Jahrhundert wurde sie dann fast zur heutigen Größe ausgebaut.

Am Eingangstor    Ein Turm an der Moschee

Innen ist ein Park für die Freiluftbeter angelegt aber natürlich gibts auch die grosse Gebetshalle. Sie fasst sage und schreibe 5.000 Muslime auf einmal und ist somit die größte aktive Moschee in ganz China.

Park in der Moschee    Deckenmalerei
Betender    Gebetsraum vor der Gebetshalle

Um in den inneren Gebetsraum zu kommen, muss man natürlich die Schuhe ausziehen. Und die Frauen müssen zusätzlich noch ein Kopftuch aufsetzen. Kein Problem, Regina war vorbereitet. In dem Raum selber gibt es einen riesigen Teppich am Boden, der für jeden einzelnen seinen Platz aufzeigt. Weiterhin gibt es einen Chefsessel für den Oberchef (leider können wir uns beide im Moment nicht mehr an den Namen erinnern, es ist der Chef vom Imam) und natürlich gibt es eine Uhr, die die Gebetszeiten anzeigt. Ihr errinnert euch an die Lokale Zeit hier in Kashgar....

großer Gebetsteppich    Gebetsuhr und Schefsessel
Aishe beim Fotografieren    Waschteich vor der Moschee

Natürlich gibts es neben dem Gebetsraum auch noch eine Koranschule, Blumenbete, Baustellen, spielende Kinder, und alles, was zu so einer Moschee dazugehört.

Baustellensofa    Wasserkrug in der Moschee
Kiddo auf dem Weg zur Moschee    Kiddo im Festtagshäs

So, fast ist der Tag auch schon wieder um. Nur noch ein einziger Programmpunkt ist offen. Der Besuch des Sonntagsmarktes. Das ist ein riesen Bazaar und weit über Kashgar hinaus bekannt. also schaun wir mal, aber das ist wie immer eine andere Geschichte.....

Türen

Türen...
 
....sind in allen Größen, Farben und Verfallstadien zu finden. Hier ein kleiner Auszug.....

Türen

Türen

Türen

Türen