Ein Ruhetag. So einfach geht das ja nicht. Wir haben mit unserem Guide
ausgemacht, dass wir uns am frühen Nachmittag treffen, damit wir
noch einen ausgiebigen Spaziergang durch die Altstadt von Kashgar
machen können. Und das lohnt sich so richtig. Gleich die ersten
Häuser, die wir gesehen haben sind voll mit
Wekzeugverkäufern. Und Kindern. Die springen hier überall rum.
Recht schnell haben wir herausgefunden, dass die ganzen Werkzeuge hier
nicht nur verkauft sondern auch hergestellt werden. Und zwar noch
richtig hand-geschmiedet. Man könnte meinen, dass nicht nur die
Werkzeuge hand geschmiedet sind sonder auch die Zähne vom Schmied.
Wer weiss....
Je weiter man in die Altstadt reinkommt, desto "älter"siehts auch
aus. Man bekommt sogar den Eindruck, dass die zum Verkauf stehenden
Waren auch älter werden. Ausserdem haben wir die
Altstadttaxis gefunden. Auf ein paar Routen fahren die
Transportmotorräder durch die Gegend und nehmen Passagiere mit.
Was man bezahlen muss haben wir aber nicht herausgefunden, wir sind
alles zu Fuss gegangen.
Die Altsadt wird gerade, hmmm, wie soll man dazu sagen, irgendwie
renoviert. Das ist recht einfach, die Häuser werden komplett
abgerissen und anschliessend mit Beton und Steinziegeln wieder
aufgebaut. Die Regierung in Peking hat beschlossen, dass die
Häuser sonst nicht Erdbeben sicher sind. Allerdings hats in den
letzten 300 Jahren auch kein Erdbeben gegeben.
Die Menschen die hier wohnen werden in Neubausiedlungen umquartiert.
Bis jetzt heisst es noch, dass alle Häuser wieder aufgebaut werden
und dass alle ehemaligen Bewohner wieder in die Altstadt
zurückziehen können. Schaun wir mal, was wirklich passieren
wird. Vielleicht wird ja nicht alles wieder aufgebaut und vielleicht
sind die Häuser nach dem Wiederaufbau zu teuer für die
Uyguren.....
Natürlich gibts überall auch die Futterstände. Keine
Sorge, verhungern muss in Kashgar niemand, ausser er mag kein Schaf.
Hier ein Beispiel für Schafmaultaschenmacher an der Strasse.
Nebenan wird munter weiter abgerissen und Steine geklopft.
Schon wird es Zeit für das Nachmittagsgebet. Auf einer Moschee
haben wir den Muezzin gesehen, der den Leuten in Erinnerung ruft, dass
Gebetszeit ist. Sieht anstrengender aus als eine Glocke läuten,
funktioniert aber auch.
Es wohnen immer noch Menschen hier. Manche sind auch gerade am
ausziehen und am überlegen, was sich lohnt mitzunehmen. Der
eingemauerte Schlafzimmerspiegel lohnt sich wohl eher nicht.
Und es wimmelt vor Kindern hier. Überall springen sie herum,
spielen, passen auf Geschwister auf, beobachten die seltsmanen
Touristen und posieren für ein Foto.
Alle paar Meter kommt eine Moschee, die sind leicht zu erkenn an den
Türmen mit dem Halbmond oben drauf.
Ein Teil der Altstadt ist noch nicht eingerissen und dort herscht noch
das richtige Leben. Das heisst, um die Mittagszeit ist recht wenig los
auf den Strassen, da es normalerweise viel zu heiss ist.
Untypisch für uns sind der hohe Anteil von Hochformat Bildern.
Aber viele Motive lassen sich besser im Hochformat einfangen.
Der Alltag spielt sich hier hauptsächlich auf der Strasse ab. Sei
es das "public viewing" vom Kinderprogramm vor dem
Süssigkeitenladen oder die open air Pediküre.....
....genauso wie der Mittagsschlaf und die open air Werkstatt.
Nach einem langen Besuch im Teehaus sind wir wieder zurückspaziert
und haben immer wieder das Gleiche in verschiedenen Variationen
gesehen. Zum Beispiel die Steinklopfer mit Helm, damit da auch ja
nichts passiert. Oder den Bäcker an der Strasse, der richtig
leckere Bagels gebacken hat.
Was wir nicht bekommen haben in Kashgar war eine Speicherkarte für
Stephans Kamera. Aber in 2 Tagen werden wir ja schon in
Ürümqi sein, da sollte es sowas geben. Erst mal heisst es ein
Abschiedsessen in Kashgar zu haben, natürlich in einem richtig
guten Uygurischen Restaurant. Tudajim und Agba haben sich richtig
gefreut, dass wir uns für ein uygurisches und kein anderes Lokal
entschieden haben. War aber auch mal wieder extra lecker.
Am nächsten Tag gehts wieder auf die Piste, ab nach Hotan. Lockere
530km im Auto durch die Wüste, was man da so alles erleben kann
ist aber wie immer eine andere Geschichte.....
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Kids...
....in der Altstadt, auch eine Fotosammlung der Zukunft.....
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