Durch die Wüste

Ab ins Auto und los nach Hotan. 540km, teilweise durch die Wüste. Allerdings haben wir den Vorteil, dass wir im Auto fahren dürfen und nicht auf die Kamele angewiesen sind, wie im gleichnamigen Karl May Buch ;-) Nach knapp zwei Stunden Autofahrt haben wir den ersten Stop in Yengisar eingelegt. Stephan hat sich schon riesig darauf gefreut, ist diese Stadt doch bekannt für die besten Uygurischen Messer überhaupt.

kein billig Imitat    Die Werkstatt

Jeden Tag wird ein anderer Schritt der Messerproduktion gemacht. Heute war das Griffe aufnieten und aufkleben dran. Leider haben wir keinen Schmied sehen können, die meisten der Messer sind aber auch aus einer Manufaktur und ausserdem aus Edelstahl. Sowas will ja wohl niemand haben.

Messermacher    Messermacher
Schmelzofen    Messerklinge, vielleicht nicht hand geschmiedet

Wenn dann alles fertig ist, kommt noch eine schöne Verpackung und eine Scheide dazu und man glaubt nicht, dass das Messer hier gebaut wurde. Wurden sicherlich auch nicht alle.

Uyguren Dolch    Messerauswahl

Stephan hat sich einen schönen Dolch mit handgeschmiedeter Klinge (kein so modernes Edelstahlzeugs) gekauft. Ihr seht ihn im nächsten Bild. Schaut ihn euch genu an, wir werden später noch eine Geschichte dazu erzählen können. Die Klinge ist so gebogen, damit man Schafe besser in mundgerechte Stücke schneiden kann. Der Messermacher hat genau erklärt, wie und wo man damit schneiden muss. Fehlt nur noch das Schaf. Dafür gibts aber auch ganze Küchenboxen, mit Beil, Messern und Hackmesser.

Stephans Messer    Küchenset

Weiter gehts in Richtung Wüste. Die Felder hier in der Gegend werden alle bewässert und fast alle Menschen leben von der Landwirtschaft. Hauptsächlich Gemüse und Fruchtanbau, ein bisschen Reis und Korn werden hier mindestens 2 mal im Jahr geerntet. Und wenn Erntezeit ist, dann müssen alle zusammenhelfen.

Ernte in Kashgar    ländlich zurück
Erntehelfer    Esel im Einsatz

Die Bauern hier haben ihr eigenes Land, können es aber nicht schaffen, alles alleine zu ernten. Also helfen sich die Nachbarn und Familien gegenseitig aus. Leider haben wir kein Erntedankfest miterlebt, aber am Ende jeder Ernteziet wird kräftig gefeiert.

Mittagspause beim Lauwei begaffen    Moderne hält Einzug

Nach ein paar Stunden Fahrt sind wir dann in Yarkant angekommen. Dort gibt es 2 alte Moscheen, das Grabmal von Amanni Shaham und noch ein paar Friedhöfe.

Alton Moschee    Xinjiangs next top model
und noch ein Model    ind einfach ein paar Rotzlöffel

Das Grabmahl von Amanni Shaham wird bei den Uyguren sehr hoch angesehen. Amanni war die Frau von Arbdu Rushitiham. Wie, den kennt ihr nicht? Er war der König von Yarkant im 15ten Jahrundert. Aber das erklärt noch nicht, warum die Frau Amanni so beliebt war. Was sie getan hat: Sie hat Musik gesammelt und bis zu ihrem Tod im Alter von 34 Jahren (a.d. 1560) hat sie die "12 Mukamms" zusammengetragen und für die Nachwelt erhalten.

Amanni Shaham Grabmal    Amanni Kuppel
Amannis Sarg    Kuppeldecke im Grab

Obwohl nicht Samstag war, wurde gerade Kehrwoche gemacht und die Teppiche aus dem Grab ordentlich gelüftet und gekehrt. Vielleicht lags ja daran, dass Langnasen Touristen da waren. Wir hatten den Eindruck, dass sich nicht allzuviele von denen hier her verirren.

Kehrwoche    Langnasen schauen

Das Amanni Grab gehört zu einer Friedhofanlage mit Moschee. Auf dem Friedhof sind noch einige Sultane und so weiter bestattet, aber zu welcher wichtigen lokalen Familie die nun wieder gehören, haben wir in der Informationsflut nicht mitbekommen. Bei Gelegenheit werden wir das aber mal googeln.

Grabaussicht    Mausoleumskuppel

Damit auch ja keine Verwechslungen aufkommen, der Friedhof kostet extra Eintritt, also nicht vergessen das Ticket zu kaufen.

kleine Erinnerung    af dem Friedhof
mehr Fridehof    Ein Grab

Die Gräber sind übrigens nicht beschriftet im Normalfall. Die Familie weiss ja, wo ihre Angehörigen begraben sind, und den Rest geht das nichts an. Nur Gräber von wirklich wichtigen Persölichkeiten bekommen eine dekorative Tafel. Und Sultan Arbdu Rushitiham hat als Mann von Amanni sich dieses Privileg erarbeitet, is klar.

Sultan Arbdu Rushitiham    und sein Sarg
muslimische Muster    Grab details

Bei der Hitze (über 35°C) haben wir gar nicht bemerkt, dass wir schon ganz ordentlich hungrig sind. Aber wo ist Akba, unser Fahrer. Kein Problem, wir können zu einem Restaurant laufen. Ja, aber wo ist er. Nun, nach einigem Fragen haben wir herausbekommen, dass er noch auf einem Amt sitzt und einen Stempel abholen muss, damit wir durch die nächste Provinz nach Hotan weiterfahren können. Wir werden ihn also später treffen.

Auf dem Weg zum Essen    Im Taubenrestaurant

So, wir haben lecker Tauben gegessen, nun noch die Moschee begucken und dann können wir weiter.

Alton Moschee    Alton Moschee

Leider war in der Moschee das Fotografieren verboten. Dafür haben wir etwas mehr Zeit bekommen uns umzuschauen. Und Tudajim hat uns wirklich eine ganze Menge Einzelheiten gezeigt und geredet und geredet. Irgendwann sind wir aber doch wieder rausgegangen. Wer noch nicht wieder da war, war Akba mit dem Stempel.

VOr der Moschee    Nach dem Gebet

Nach einigen Telefonaten war klar, die Behörde hat noch Mittagspause und den Stempel gibts frühestens in einer halben Stunde. Prima, können wir noch ein wenig rumstreunen.

Ein typischer Einwohner Yarkants    Beim Einkaufen
Obstverkauf und öffentlicher Fernsehraum    Moscheezinnen

Kaum eine Stunde später haben wir unseren Stempel erhalten und sind dann endlich Richtung Wüste losgefahren. Wir waren beide noch nicht wirklich in der Wüste, Stephan war einmal in Dubai, aber nicht in der Wüste. Wie es da wohl ist? Gleich zu Anfang hatten wir einen kleinen Sandsturm.

Sandsturm im Anmarsch    im kleinen Sandsturm

Dann kam die Überraschung: es hat zu Regnen angefangen. Wir haben bei Tudajim nochmal nachgefragt, wie dass denn so ist mit einer Wüste. Normal ist es doch trocken und heiss und so, oder? Eigentlich schon, aber eben nicht wenn wir da sind. Zum Thema Regen gibts nacher noch mehr zu erzählen.

Wüstenregen    Wüste oder so

Aber gegen Ende der Wüstenstrecke wurde es doch noch so eine echte Wüste. Zwar wenig Sand, mehr Steine (jaja, ich weiss was Uhland in seiner Schwäbischen Kunde darüber schreibt) aber immerhin Wüste.

Taklamakan Wüste, diesmal in Echt    Schneegebirge am Wüstenrand
Echte Wüste    Abendstimmung in der Wüste

Kaum war die Sonne untergegangen wurde es richtig abenteuerlich auf der Strasse. Licht schalten hier die wenigsten ein. Wozu auch, die Strasse geht ja gerade aus und man sieht ja genug. Dass aber die unüblichen Regenfälle die Strasse zur Überschwemmungszone gemacht hat, dass wir gegen Mitternacht erst im Hotel angekommen sind und dass uns fast das Rückgrat gebrochen ist bei den tollen Strassenverhältnissen, tja das ist wie immer eine andere Geschichte.....

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