Nun
ist unsere Yunnan Reise schon wieder um. Viiiiiieeeeel zu kurz.
Dafür haben wir aber jede Menge zu berichten. Am Samstag morgen
gings los nach Kunming. Kurzes Frühstück am Flughafen, die
kostenlose Ganzkörpermassage (andere sagen Turbulenzen dazu) auf
dem 3 Stunden Flug geniessen und schon haben uns unser privater
Reiseleiter und Fahrer abgeholt.
Die beiden haben alles andere als Langeweile für uns eingeplant.
Von wegen ins Hotel und erst mal auspacken - nichts da, erst geht es
auf den Westhill. Rauf mit dem Sessellift und runter wird gelaufen.
Nein, da hat es so gut wie keine Stufen und steil ist es auch nicht.
Hat unser Reiseleiter namens Lu gesagt.
Immerhin ist der Wanderweg echte chinesische Handarbeit aus dem 17ten
und 18ten Jahrhundert. Da haben einige Daoisten Mönche den Weg von
Hand in den Stein geschlagen. Wenn man der Legende glauben darf, dann
war es nur ein Mönch, der 300 Jahre gelebt hat und den Weg alleine
gemeiselt hat.
Irgendwie ist es etwas verwirrend hier in den Bergen von Kunming. Es
ist angenehm warm, es gibt viele Hügel und Wälder rund herum
und man könnte meinen, man ist in Österreich. Wenn da nicht
ab und zu so seltsame Zeichen und Gebäude wären.
Auf dem Weg ins Tal befinden sich diverse Buddhas. Einer davon ist
weiblich - sowas gibt es auch, haben wir gelernt. Die weiblichen
Buddhas werden für den Kindersegen benötigt, da wären
wir fast nicht draufgekommen. Und auch das Drachentor befindet sich auf
dem Weg ins Tal. Wenn es ein Karpfen aus dem See im Tal unten schafft,
über das Drachentor zu springen, dann wird er zum Drachen.
Womöglich ist das der Grund, warum die armen Drachen fast
ausgestorben sind, wir haben auf jeden Fall keinen Karpfen beim Versuch
erwischt, zum Drachen zu werden. Allerdings kommen massenhaft Chinesen
zu dem Tor um es zu berühren. Das bringt Glück bei
bevorstehenden Prüfungen.
So, aber jetzt zum Hotel, gemütlich duschen, auspacken und
Abendessen. Halt, so schnell nun auch wieder nicht. Erst besuchen wir
noch eine buddhistisches Kloster. Wir hatten gerade noch Glück,
dass wir rein durften, da es schon fünf vor Sechs Uhr war und um
Sechs normalerweise geschlossen wird. Aber Lu war bekannt dort und
konnte für uns eine Ausnahmegenehmigung bekommen.
Um einen kleinen Einblick in die Fauna und Flora zu geben, haben wir
auf dem Tempelgelände ein paar Fotos gemacht, die als Beispiele
für die Vielfalt der Arten hier in Yunnan herhalten müssen.
Das letzte Bild ist übrigens ein Ginkgo Baum:
Wir sind nun auch endlich hinter das Geheimnis der verschieden farbenen
Räucherstäbchen in den Tempeln gekommen: Gelbe
Räucherstäbchen werden verwendet, wenn man sich Erfolg und
Gesundheit wünscht, Rote benutzt man um für Geld,
Partnerschaft und Liebe zu beten. Warum Geld und Liebe
zusammengehören, nun das ist wohl eine andere Geschichte hier in
China.....
Zwischenzeitlich haben wir schon nicht mehr geglaubt, irgendwann ins
Hotel zu kommen und richtig: Wir sind erst mal zu Abendessen gegangen.
Und zwar in ein echtes lokales Lokal. Die Spezialität hier in der
Gegend sind "Über die Brücke Nudeln". Dazu gibt es
natürlich wieder eine Geschichte: Es war einmal ein Mann,
der im Gefägnis war. Für das Essen im Gefängnis
war die Familie zuständig, also hat seine Frau ihm jeden Tag Suppe
mit Nudeln, Gemüse, Fleisch und so weiter gebracht. Dummerweise
war das Gefängnis mitten im See, also musste die arme Frau
über eine Brücke und siehe da, im Gefängnis angekommen,
war die Suppe kalt. Die Lösung war einfach: Sie hat die einzelnen
Zutaten separat transportiert, die Suppenbrühe alleine blieb
schön heiss und die restlichen Zutaten wurden dann erst im
Gefängnis mit reingetan. Als Vorspeise gabs für uns heute
Schweineohren und Schweineschwänzchen (letztes Bild):
Da das Restaurant gerammelt voll war (und das mit Einheimischen und
nicht mit Touristen), sind wir mal wieder als Fotomodels gefragt
gewesen. Das sind wir schon gar nicht mehr gewöhnt aus Suzhou,
aber gut, wieso nicht:
Und dann kam unsere erste Begegnung mit der Kultur der Bai Minderheit.
Auf der Bühne wurden Tänze und Musik aufgeführt. Sehr
traditionell, sehr schön, sehr bunt, sehr laut....
Nach diesen Leckereien, Eindrücken und Erlebnissen sind wir
endlich im Hotel angekommen. Nur noch ein paar Flaschen Wasser
einkaufen und schon sind wir wie tot ins Bett gefallen und haben
geschlafen wie die Murmeltiere. Ob es die hier überhaubt gibt, ist
aber wieder eine andere Geschichte......
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Hinweisschilder...
...sieht man immer und überall. Manchmal sinnvolle,
manchmal sinn befreite, manchmal auch einfach herrliches Chinglish.
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