Yunnan III: Dali
Montag morgen, 5:30 Uhr und wir sitzen schon im Auto Richtung Flughafen. Und wir sind nicht die Einzigen dort. Ganze Reisegruppen sind am Check In Schalter - natürlich nicht am Gruppenschalter sondern am normalen. TIC. Egal, wir haben eingecheckt und haben - wie die anderen Langnasen auch - unsere Plätze Ruck Zuck gefunden. Anders die netten Chinesen. Konnte ja keiner ahnen, dass die Sitzreihe 9 nicht am Ende des Flugzeugs ist, oder? TIC, wenn wir das noch nicht erwähnt haben sollten.

In Dali am Flughafen sind wir von unserem neuen Reiseleiter und Chaufeur abgeholt worden. In China werden Handwerker und Fahrer übrigens als "shi fu" bezeichnet, was wie Chaufeur ausgesprochen wird. Soll noch einer sagen, Chinesisch sei schwer.

Hotel in Dali    Unser Waschbecken im Bad - wow

Wir sind direkt ins Hotel gefahren. Da waren wir erst mal überrascht, sind wir doch aus Kunming gewohnt, erst mal das komplette Sight Seeing zu machen. Das Hotel war aber auch eine Attraktion und Hingucker. Erbaut im Stil der Bai Minorität mit massenhaft Innenhöfen, Blumen, Schnitzereien,....

Bai Sonnenblume    Blaue Leuchteblume

Schnell die Koffer ins Zimmer geschleppt und schon gehts los zur Bootsfahrt auf dem Er Hai See. Komisch, "Hai" bedeutet Meer, der See heisst eigentlich "Hu". Hmmm, warum also nicht Er Hu. Ganz einfach: es ist ein so grosser See, dass er einem Meer auf 2.300m Höhe gleichkommt. Beim Warten auf das Boot haben wir noch den lokalen Ufer-Saubermacher und die Profis beim Tischereinigen beobachten können. Und auch die traditionelle Art des Tabakkonsums: Eine normale Zigarette wird auf eine art Wasserpfeife ("Bong") gesteckt und reingezogen. Unglaublich.....

Wasser-Müllmann    Aufräumarbeiten an der Futterstelle
Bong    Familienausflug

Jetzt aber los aufs Boot und rüber zur Insel in das Fischerdorf.

Super Wetter auf dem Er Hai    Fischer beim Arbeiten

Das Dorf ist ein typische Bai Dorf. Die Bais sind eine Minorität in China, die hauptsächlich in der Gegend um den Er Hai leben. Insgesamt gibt es so ca 1,5 Millionen Bai. Mit eigener Bai-Sprache, die  dem Tibetanischen recht ähnlich ist, wie man uns gesagt hat. Wir haben nicht wirklich einen Unterschied gehört.

Bai Haus    Bai Haus Innenhof

Mitten im Dorf hat uns der Führer in ein Haus reingeschleppt, um die typische Lebensweise der Bai zu zeigen. Wichtig ist der Innenhof, um den herum sind die einzelnen Räume gebaut: Schlafraum, Esszimmer, Küche und manchmal auch ein Stall. Die Familie, die hier lebt ist auch recht typisch für die "modernen" Bai: Grosseltern und Kinder wohnen im Dorf, die Eltern sind in die Stadt gezogen um zu arbeiten.

Kohlenofen    Vorratshaltung
Bohnen trocknen    Frau Bai

Im Dorf gibt es auch noch eine Schule, in die die Kinder bis zur 6ten Klasse gehen können. Danach wirds schwieriger, dann müssen sie nach Dali, was eine 1,5 stündige Reise mit dem Boot und dem Bus ist.

Inselschule    Supermarkt

Und einen Tempel gibt es natürlich auch. Die Bai sind Buddhisten, wie die meisten Bewohner von Yunnan. Das hat wohl auch was mit der Nähe zu Tibet zu tun. Im Tempel hat Stephan gleich mal 3 Räucherstäbchen in die Hand gedrückt bekommen. Ok, wieso eigentlich nicht, also anzünden und schon wurde die Klangschale angeschlagen und er durfte 3 Yuan für die Stäbchen bezahlen.

Räucherstäbe    Buddha Gong beim Räuchern
Nonnen oder Aufseherinnen    Nonne oder so

Ob die beiden Frauen echte buddhistische Nonnen oder Messnerinnen oder einfach Frauen aus dem Dorf waren ist nicht ganz klar geworden. Aber sie halten alles in Ordnung und kümmern sich um alles. Unter anderem auch um die älteren Menschen aus der Dorfgemeinschaft, die sich hier treffen  und Mahjong spielen, diskutieren, Tee trinken und rauchen. Auch ein Leseraum ist vorhanden und eine öffentliche Küche. Alles im Tempel, alles für umsonst und keiner ist alleine zu Hause. Ein prima Prinzip, wie wir finden.

Mahjong Club auf der Insel    Tempel Innenhof mit Altenbetreuung
Sitzgelegenheit    Trommel

Vom Tempel aus sind wir dann noch über den (Nasch-) Markt zurück zum Hafen gelaufen. Wir werden demnächst eine extra Bildersammlung mit Yunnan Essen machen, aber paar Glanzlichter konnten wir uns nicht verkneifen:

Lecker Fisch    "Frisch-zu-zubereiten-Auswahl"
Lecker Krebse    Frohes Grillen am Hafen

Das Leben auf der Insel ist einiges stressfreier als in der Stadt, wie man sehen kann.

Strassenverkäufer    Unser Guide mit dem Matrosen

Mit den ganzen Eindrücken des Morgens war erst einmal ein spätes aber ausgiebiges Mittagessen in der Altstadt von Dali nötig. Und wieder eine Überraschung: Es gab Kartoffeln. Das ist ein typisches Gemüse für die Bergregionen hier und man bekommt sämtliche Variationen. Für uns gabs heute unter anderem eine Art Kartoffelpuffer. Eine andere Premiere war die Toilette. Man darf zwar reinpinkeln aber sonst schon mal überhaupt gar nichts. Ansonsten: 60RMB Strafe. Unglaublich, oder?

Chinesischer Kartoffel Puffer    Kloschild

Nach dem Essen sind wir zur nächsten Touristen Attraktion gefahren: Die drei Pagoden des Chongshen Klosters. Die Größte (64m hoch) der drei Pagoden wurde im Jahr 836 AD gebaut, wie der Fachmann einfach an der quadratischen Grundform erkennen kann.

Die drei Pagoden des Chongshen Klosters    Garten um den Tempel
Pagoden Spiegel    Chongshen Kloster

In einem Glockenturm befindet sich eine richtig grosse Glocke aus Messing. Leider haben wir ihren Klang nicht gehört, sie wird nur zu besonderen Anlässen geläutet.

Tempel Glocke    Glocke von unten

Wir haben fast 2 Stunden gebraucht, um durch das Gelände zu laufen und zu staunen. Danach gings in die Altstadt von Dali zum Leute beobachten und Tee trinken.

Sonnenblumen Verkäuferin    Bai Frau
Bai Frau    Fladen Verkäuferin
Rotzlöffel    echter Chinese

Die Altstadt von Dali ist ca. 600 Jahre alt und war komplett mit einer Acht Meter hohen Mauer umgeben. Neubauten werden nach wie vor im alten Baustil errichtet.

Barstrasse im alten Baustil    Restaurant in der Barstrasse

Nicht ganz original sind die Transport Gefährte, die wirklich alles überall hin bringen.

Allzweck Dreirad    Wasser-Motorrad

Das Leben spielt sich größtenteils auf den Strassen ab. Dali hat ein sub-tropisches Klima, also tagsüber zwischen 20°C und 25°C warm,  unabhängig von der Jahreszeit. Nur regnet es ab und zu, vor allem im Juli und August...

Marktfrau    Marktfrau
Müllabfuhr    Mahjong Runde

Regina ist in eine Art Kaufrausch gefallen, nachdem sie all die verschiedenen Taschen, Schals und Tücher gesehen hat. Allerdings ist das bei den Preisen hier nicht weiter schlimm, da kann man sich schon zwei anstelle von einem Schal leisten.

Gina im Kaufrausch    Monster und was weiss ich noch alles

Die Silberschmiede von Dali haben auch einen recht guten Ruf. Und man kann sie beim Arbeiten direkt beobachten. Leider war nichts dabei, das uns gefallen hätte.

Silberschmied bei der Arbeit    Silberschmied Werkzeug

Und natürlich Essen. Das gibts fast rund um die Uhr an allen Ecken. Stellenweise schon fertig gekocht, stellenweise zum selber aussuchen und kochen lassen.

Essenverkäufer    Lecker gedünstetes Schweinefleisch mit Gemüse

Apropos Altstadt, jetzt haben wir doch tatsächlich vergessen, Bilder von der Altsadt hier auf die Seite zu packen. Aber wir haben ehrlich gesagt vor lauter einkaufen, staunen und Preise verhandeln das fotografieren etwas vernachlässigt. Erst als es gegen 20:00 Uhr dunkel wurde,  haben wir gemerkt, wie die Zeit verflogen war. Aber ein paar Bilder hats dann noch gereicht:

Dali Altstadt    Dali Altstadt
Altstadt Pagode in Dali    Haus in der Altstadt von Dali

So, das war jetzt mal wieder eine richtig lange Heimatseite, wie es aussieht, werden noch mehr in dieser Länge folgen, aber das ist wieder eine andere Geschichte...

Baustellenfahrzeug

Bauarbeiter...
 
...sind größtenteils Frauen in Yunnan. Die Männer sind hauptsächlich zum Denken da, sagen die Bai...

Baufahrzeug

Bauarbeiterinnen

Bulldog in China