Heute
verbringen wir den Tag im Auto. Wir fahren von Dali nach Lijiang, was
ca. 200km sind. Bei den Strassen und bei den Bergen bedeutet das eine
Fahrt von rund 5 Stunden. Aber unterwegs gibts einiges zu besichtigen
und sehen.
Los gehts mit dem Bai Dorf namens Xizhou. Dort findet täglich ein
Bauernmarkt statt. Also nichts wie hin und schauen:
Das Wetter zeigte sich wieder von seiner besten Seite und der Regen hat
langsam nachgelassen, gegen später sogar aufgehört. Aber
solche Kleinigkeiten stören den Marktalltag in keiner Weise.
Auf dem Markt werden nicht nur Obst und Gemüse verkauft, auch das
Hauptnahrungsmittel der Bai: Schweinefleisch. Vielleicht sollte hier
nicht gerade der WKD vorbeikommen, wer weiss, wieviel Papierkram das
nach sich ziehen würde....
Ansonsten gibts noch braunen Zucker in Hut-Form, wobei wir weder
Caipirinha noch Feuerzangenbowle gesehen haben. Wer weiss für was
der Zucker verwendet wird. Chilli gehört auf jeden Fall nicht zu
den Gewürzen sondern zu den Grundnahrungsmitteln könnte man
meine. Samt wird angeboten, am gleichen Stand kann man auch sein
Fahrrad reparieren lassen. Und wer einen neuen Haarschnitt braucht:
Alles kein Problem.
In diesem Dorf findet man keine Hektik. Einfach undenkbar, in Stress zu
verfallen. Wofür denn auch?
Hier ist die Zeit wirklich stehen geblieben. Das Geschirr wird mit viel
kaltem Wasser gespült, Spülmittel braucht man wirklich nicht.
Und das Essen wartet auf hungrige Menschen, kein Problem. Und alles
total stressfrei - wie im Urlaub.
Der Regen hat Regina nicht wirklich gut getan. Die leichte
Erkältung wird langsam aber sicher immer schwerer. Schaun wir mal
und fahren erst mal weiter in Richtung Lijiang. Unser zweiter Stop
für heute ist in einem kleinen Dorf, das sich auf das Herstellen
von Batikstoffen spezialisiert hat. Und zwar hauptsächlich auf
Indigo Blaue Batik. Wir haben dort zum ersten mal Indigo gesehen. Das
ist übrigens das Grünzeug auf dem ersten Bild. Ansonsten
eigentlich ganz einfach: Mit dem Indigo eine Färbelösung
herstellen, mit ein paar Schnüren ein Muster abbinden,
einfärben, trocknen, fertig.
Weiter gehts über einige Hügel und langsam auch hinauf in die
Berge. Auf der Fahrt konnten wir sehen, dass das Land hier sehr
fruchtbar ist. Kombiniert mit dem Klima, gibt es mindestens 2
Erntezeiten pro Jahr. Hauptsächlich angebaut werden Reis, Mais,
Tabak und Sonnenblumen. Und es wachsen auch Eukalyptus Bäume hier,
allerdings ohne Koalabären drauf. Dafür gibt es andere Tiere
auf der Strasse.
Nach fast 2,5 Stunden Fahrt sind wir an der Grenze zwischen Dali und
Lijiang angekommen. In dem Grenzdorf bei den "Mitte Menschen" haben wir
dann auch Mittag gegessen. Unser Guide hat mehrere Male nachgefragt, ob
wir nicht lieber warten wollen, bis wir in die nächste Stadt
kommen. Nein, wieso denn? Das Essen war super. Schweinebauch,
Kartoffelpuffer, verschiedenes Gemüse und fritierter Koriander.
Das mit der nächsten Stadt ist so eine Sache. Wir sind erst einmal
1 Stunde zum Steinschatzberg gefahren, dort gibt es ein altes
buddhistisches Kloster, in dem Reliefs von 700 A.D. erhalten sind.
Erhalten wurde es, weil es wirklich ein gutes Stück über dem
Ende der Welt hinaus gelegen ist und die Kluturrevoluzzer es
schlichtweg nicht gefunden haben. Es ist schon lange kein aktives
Kloster mehr, also hat die chinesische Regierung beschlossen, dass es
ein wichtiges Stück Kulturerbe ist und kümmert sich jetzt
darum, dass es erhalten und für Touristen erschlossen ist. Es ist
nur ein kurzer Fussweg vom Parkplatz zum Kloster, höchstens 500
Stufen oder so. Regina hat beschlossen, beim Auto zu warten.
Leider ist das Fotographieren innerhalb der Grotte mit den ganzen
Reliefs verboten und es stehen auch grimmig aussehende Wachmänner
da und passen auf. Dann eben nicht. Aber gelohnt hat es sich auf jeden
Fall, schon für die Aussicht in die Hügel und dem kurzen
Erleben von blauem Himmel.
Reginas Erkältung hat sich zurückgemeldet und verlangt, dass
Regina schleunigst ins Bett kommt. Also auf zur letzten Etappe nach
Lijiang und ab ins Hotel. Wir sind gegen 18:00 Uhr im strömenden
Regen angekommen. Das Hotel war richtig nett, die Leute freundlich und
unsere neue Reiseführerin wollte gleich mit uns in die Altstadt.
Wir haben uns dann doch für den freien Abend entschieden.
Stephan ist dann nochmal los um Tempos, Wasser und etwas zum Essen zu
kaufen. Da das Hotel mitten in der Altstadt liegt, hat er auch gleich
den Foto mitgenommen und ein paar erste Eindrücke gesammelt.
Die Läden haben stellenweise richtig chinglische Werbung
aushängen. Das Restaurant mit dem "Rindfleisch, das deine
Füße lupft" haben wir auf jeden Fall nicht ausprobiert.
Aber es hat sich gelohnt, dass Stephan noch vor der Tür war. Er
hat ein Foto gemacht mit der ersten Andeutung von Bergen.
Ob man wirklich die Berge sehen kann, wie dünn die Luft auf 4.600m
ist und was wir sonst noch erlebt haben, ist wieder eine andere
Geschichte...
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KFZ Instanthaltung...
...ein grosses Thema in Deutschland. Und in China. Naja,
vielleicht gibt es in China keinen TÜV, was einiges erklärt...
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