Das
heutige Thema wird nicht ganz einfach. Adventszeit, Weihnachtstage und
Neujahr. Unvorstellbar, dass es ein Land gibt, in dem so gut wie
niemand mit diesen Begriffen etwas anfangen kann.
Aber wir haben uns auf die
Suche gemacht und haben tatsächlich einen Weihnachtsmarkt vom
EAS (der Expat Verein hier) in Suzhou gefunden.
Herrliches T-Shirt Wetter, strahlend blauer Himmel, ein Chinese, der
Weihnachtskarten malt (soll heissen: Suzhou im Winter mit viel Schnee),
Glühwein und von innen bemalte Glaskugeln. Und
natürlich jede Menge Amis im Weihnachtswahn.
Apropos T-Shirt Wetter, der Glühwein schmeckt im Freien
natürlich am Besten. Und wir haben herausgefunden, dass die
Essstäbchen auch als Mode Schmuck herhalten können.
Und wie gesagt, nicht jeder Chinese hat verstanden, worum es in der
Adventszeit geht. Aber die roten Weihnachtsmannmützen sind
sehr populär. Bei den Hotelangestellten, Verkäufern,
Friseuren, Bedienungen, eigentlich überall, wo sich Langnasen
rumtreiben. Und hier das Bild der Woche mit
Weihnachtsmannmütze und Nase:
Nachdem wir eine subtile Erinnerung aus Deutschland erhalten haben,
dass die Adventszeit nun wirklich angefangen hat (ja, genau, der
Rentieralarm) und wir auch fleissig unsere Türchen am
Adventskalender geöffnet haben, sind wir nach Shanghai
gefahren.
Es gibt dort ja einen Ikea und der hat ganz bestimmt einiges an
Weihnachtsdeko zu verkaufen. Dachten wir.
Am
Ikea angekommen, haben uns auch
gleich mehrere Christbäume empfangen. In Ermangelung von
tiefen
Temperaturen haben sich die Ikea Werbefachleute auch gleich den
richtigen Verkaufsnamen einfallen lassen: "kallt". Einfach klasse. Doch
die Bäume sind auch bei den chinesen Kindern richtig beliebt.
Auch
zum Fotos machen, versteht sich.
Und kaum ein paar Einkäufe später waren wir wieder
auf dem
Weg nach Hause. Leider gab es nicht wirklich schöne
Weihnachtsdeko, also haben wir uns auf Kerzen beschränkt. Und
ausserdem sind ja 3 Pakete aus Deutschland unterwegs, wie wir
herausgefunden hatten: 2 mal selbstgebastelte Weihnachtsdeko und einmal
Weihnachtsgebäck satt. Kann also nichts schiefgehen.
Kurz vor den Feiertagen hat dann "unsere" Harrys Bar nach einer
längeren Renovierungspause wieder aufgemacht. Und siehe da,
selbst
der original Weihnachtsmann (ich glaube aus Irland) war auf der Party.
Wie verbringt man aber die Festtage hier in China? Als erstes hat
Stephan Urlaub genommen. Ja, hier in China ändert Weihnachten
in
etwa soviel am Alltag wie es das chinesische Neujahrsfest in
Deutschland tut: Rein gar nichts. Hat aber auch Vorteile, wenn man
während der Feiertage einkaufen gehen kann, frische Semmeln
bekommt und so weiter.
Am 24ten haben wir uns auf unsere Bikes geschwungen und uns ein
komplettes Verwöhn- und Wohlfülprogramm beim
Dragonfly
gegönnt. Erst Fuss Massage, dann Körpermassage,
Pediküre
und Maniküre. Kaum 3,5 Stunden später waren wir
bereit, es
mit den Feiertagen aufzunehmen. Auch wenn Stephan sich geweigert hat,
einen Nagellack auftragen zu lassen.
Anschliessend haben wir uns bei einem Japanischen Restaurant ein 6
Gänge Weihnachtsmenü geleistet. Wow, mit Kobe Rind
und
sparkling Sake und was eben so dazu gehört. Einfach Supi.
Am ersten Feiertag ist dann das erste Päckchen eingetroffen.
Selbstgebastelte Weihnachtsdeko aus Schwabach. Die Hilfslieferungen aus
dem Schwabenland sind bis heute noch nicht da, wir vermuten ja mal,
dass da ein hungriger Zöllner der Versuchung nicht widerstehen
konnte.
Am zweiten Feiertag (ja, genau, der Stephans Tag) sind wir dann bei
Freunden zum traditionellen, englischen Weihnachtsessen gewesen. Eine
Bunte Mischung aus Engländern (Entschuldigung, eine kommt aus
Wales), Israeli und einer Idonesierin. Zu essen gabs einen leckeren
Truthahn, Kartoffelpürre, Backkartoffeln, Gemüse,
Pork in
Coat (also Schwein im Mantel, was einfach Würstchen in Speck
gehüllt sind), Blaukraut und Süsskaroffeln. Und einen
Baum,
der zu loben war. Eine total neue Tradition für die
Engländer, aber sie sind in der Beziehung recht lern
fähig.
Und natürlich gabs auch die echten "Christmas Cracker".
Knallpakete mit einem kleinen Geschenk und vor allem der
Weihnachtskrone. Wie, das kennt ihr nicht. Naja, ein wenig british muss
man dafür wohl schon sein.
Wie ihr seht, musste Stephan sein Stephans Bier nicht alleine trinken
am Namenstag. Heute haben wir unsere Wohnung wieder auf
Vordermann gebracht, da ja der Besucherstrom aus Deutschland nicht
abreisst.
Am zweiten Januar Wochenende fliegen wir dann in den Norden Chinas -
nach Harbin. Minus 35°C, ein Eisskulpturen Wald, eine Eisstadt
und
viele Abenteuer. Aber das ist wieder eine andere
Geschichte......