Mogan Shan | ||
Erster
Mai - Tag der Arbeit. Auch in China. Deshalb gibt es gleich mal ein
langes Wochenende. Da der erste Mai auf einen Samstag gefallen ist,
gibts den Montag frei. Super, oder? Dafür muss der Tag an einem
Samstag wieder rein gearbeitet werden. Verstehe das wer will. Wir haben
auf jeden Fall die Gelegenheit ergriffen, uns ein langes Wochenende mit
Freunden in den Bergen zu gönnen. Die Mogan Berge waren einmal das Sommerurlaubsgebiet für alle reichen Shanghainesen. Das ist schon eine ganze Weile her, so zwischen 1880 und der Kulturrevolution. Zwischenzeitlich ist es wieder ein Geheimtip für alle, die ein wenig der Hitze entfliehen wollen. Wir wollten vor allem ein ruhiges Entspannungswochenende. Stressfrei und mit netten Leuten. Hat alles geklappt, wie ihr seht. Nach einiger Übung haben wir dann mit echten Getränken angefangen, dazu aber später. Die Kids haben sich prächtig verstanden und haben einige der Erwachsenen ganz schön in Schwung gehalten. Ach so, ihr wisst womöglich gar nicht, wo die Mogan Shan sind. Also, die sind ganz in der Nähe von Hangzhou, so ca. 200km süd-westlich von Suzhou. Und die Unterkunft die wir gefunden haben ist eine Hütte mit Jugendherbergs Charakter, eigentlich für Mountainbiker, extrem Wanderer und solche Menschen. Das ist uns dann auch aufgefallen, als wir unser Gepäck ca. 100 Meter fast senkrecht den Hang hinaufschleppen mussten. Wer auf englisch nachschauen will: Prodigy. Dafür gabs dann den Sonnenuntergang im Bambuswald. Ausser uns waren noch etliche andere Menschen da. Aus Australien, Deutschland, Belgien, Amiland, Neuseeland, den Philipinen, und natürlich China. Da gibts die unterschiedlichsten Modeschaun - meist unfreiwillig. Und abends dann gemütliches Grillen. Wir haben im Vorfeld schon abgeklärt, ob wir grillen können und klar, kein Problem. Also haben wir Würstchen und Fleisch mitgebracht, den Salat und das Gemüse haben wir vom Hostel bekommen. Und natürlich wurde der Grill für uns angeheizt, da hatten wir gar nichts zu tun, ausser interkulturelle Kontakte zu pflegen. Tori - eine der Guides vom Hostel - war schon den ganzen Tag auf der Suche nach ihrem Kater, der seit zwei Tage verschollen war. Aber er war nirgends aufzutreiben, nicht mal im Kamin. Dazu aber später mehr..... Wir haben dann auch noch festgestellt, dass es ein kostenloses W-Lan gibt. Wahnsinn mitten in der Pampa. So weit weg von der Zivilisation, dass manche schon ganz seltsame Vorstellungen von Snacks bekommen haben. Nach einem richtig netten Abend sind wir dann gar nicht so spät ins Bett gegangen. Oder besser: wir wollten. Gleich beim Betreten des Zimmers haben wir einen strengen Geruch festgestellt und eine verräterische Spur im Bett entdeckt. Der vermisste Kater kann nicht weit sein. Da war das Wochenende fast schon vorbei. Aber bevor wir richtig gucken konnten, haben die Jungs von der Hütte die Matratze gewechselt, neues Bettzeug aufgezogen und Räucherstäbchen gegen den Geruch angebrannt. Und Tori geholt, die dann tatsächlich unter dem Bett auch noch ihr Katzenvieh gefunden hat. Tausendmal sorry, entschuldigung und so weiter. Aber wie gesagt, war dann alles gar nicht soo schlimm. Am nächsten Morgen haben wir schon herzhaft drüber lachen können. Bei Regina hats noch bis nach dem Frühstück gedauert. Für den heutigen Tag sind wir zum eigentlichen Mogan Shan gefahren. Das ist die ehemalige Bonzensiedlung auf dem Berggipfel. Ein komplettes Dorf mit Villen, Theater, Kirche und was man sonst so alles um die vor letzte Jahrhundertwende so gebraucht hat. Aber erst gibts noch ein paar Bilder von unserem Dorf und dem Weg zum Mogan Shan. Und kaum 80RMB später durften wir dann auch ins Mogan Shan Dorf rein. Das ganze nennt sich nun Naturpark und ist damit Kostenpflichtig, ausser man wohnt in einer der Villen oder Hotels. Kommunismus pur. Hier merkt man schon, wie "posh" das ganze mal war. Die Villen sind echte Villen, grosszügige Grundstücke drum herum und die Aussicht ist auch nicht so schlecht. In einem Hotel gabs dann auch noch den Eindruck der alten "Kolonialherren". Ob der Eindruck bei jedem so ankommt ist wohl Ansichstsache, wie man sieht. Hier nochmal eine kleine Villa, mitten im Bambuswald. Eine kühle Brise, viel Schatten und man kann vergessen, dass es in Shanghai 40°C hat. Aber nicht nur Bambuswald, auch normale Bäume und Azaleen gibts vereinzelt (heute gibts einfach massenhaft Bilder, wir sind noch so begeistert). Es ist unglaublich, was die Menschen hier alles arbeiten. Von früh morgens bis in die Nacht wird gewerkelt, ohne irgendwelche modernen Maschinen oder so. Doch alle sehen irgendwie zufrieden aus und haben ihren wahren Spass daran, mit den Touristen zu reden. Ohne jegliches Verständnis dafür, was die denn so alles hier machen. Das sind wirklich Welten, die aufeinander stossen. Im Moment beginnt zusätzlich nocht die Bambusernte. Nicht nur die kleinen Bambussprossen zum essen sondern auch die langen Bambusstangen für den Gerüstbau und für den Möbelbau. So, wieder zurück im Hostel gings schon wieder weiter mit der Planung des Abendessens. Unser grillen hat wohl noch einige andere angesteckt, aber das ist ja wieder eine andere Geschichte........ |
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