Die Terrakottaarmee in Xi'an |
||||
Seiten
Navigation: Zurück zur Startseite Auf ins Neue 05.01.2009 Neu Happy End 04.01.2009 Neu Ho ho ho 27.12.2008 Glitzer und Glamour 15.12.2008 Mädels im Paradies 26.11.2008 Kaiserwetter 13.11.2008 Kaisergrab 12.11.2008 Kaiserstadt 11.11.2008 Mädels am Wasser 03.11.2008 Nacht in China 10.11.2008 MuPs Resumee 27.10.2008 MuP in Shanghai 26.10.2008 MuP in Suzhou 23.10.2008 Tonarmee 20.10.2008 olympische Tempel 19.10.2008 die Kaffeefahrt 18.10.2008 Verbotene Städte 17.10.2008 MuP in China 13.10.2008 bei Ikea 13.10.2008 Am Tiger Hill 01.10.2008 Auf dem Weg zum Tiger Hill 01.10.2008 Tiger
und
Menschen in Hangzhou 29.09.2008 Suzhous Perlen 28.09.2008 Shanghai 27.09.2008 Girls,
Girls, Girls Kriegs
Kunst Taxi
fahrn Die
Altstadt von Suzhou Rechenzentrum
Krieg Beim
Einkaufen 20.08.2008 |
Mitten in der Nacht sind wir in Xi'an angekommen. Die Hotelangestellten haben schon auf uns gewartet, nachdem sie ca. 8 mal bei Stephan auf dem Handy angerufen haben, ob wir denn auch kommen. Und ob wir die Tonarmee sehen wollten. Wir waren wirklich versucht zu fragen, was denn die Tonarmee sei, aber haben dann doch lieber gefragt, wie wir am besten dorthin kommen. Und dann: Deja Vu. Ein gaaaanz tolles Angebot: zur Tonarmee und auch noch zur Pagode der Wildgänse, vorher noch ins Museum der Banpo Menschen und wir sind rechtzeitig zurück, um unseren Flug nach Shanghai zu erwischen. Klingt gut, und es wurde uns auch versichert, dass keine Verkaufsveranstaltungen, Fabrikbesuche oder ähnliches dabei ist. Da wir nur einen Tag in Xi'an sind, haben wir gebucht. Morgens um Acht gings los zum Museum der Banpo People. Ach ja, wer sind die denn. Die entdeckte Banpo Siedlung ist aus dem Neolithikum (also ca. 4.800 bis 4.000 v.Chr.) und das Banpo Volk ist wohl die Vorläufer der (Han-) Chinesen, auch wenn sie ohne die typischen Schlitzaugen dargestellt sind. Damals waren sie auch noch ohne Dynastie oder Kaiser - nicht mal Quian Long! In dem gefundenen Areal wurden verschiedene Tongefäße, Werkzeuge und Waffen gefunden. Interessant ist vor allem, dass die Banpo ein Matriarchat hatten und nebenher noch die Schrift erfunden haben. So, jetzt aber los zu den Tonsoldaten. Allerdings wurde erst noch ein Halt bei einer Manufaktur für die originalen und zertifizierten Tonsoldaten gemacht. Das war aber nicht schlimm, da wir dort sehen konnten, was für ein Aufwand es ist, diese zig-tausende von Figuren zu basteln. Stephan konnte nicht widerstehen und hat sich sogar ein Set aus 2 Tonsoldaten gekauft. Einen General mit Bogenschützen. Allerdings nicht in der Originalgröße von 1,60m sondern etwas kleiner. Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt sind wir dann auf dem Gelände angekommen, auf dem die Tonsoldaten endteckt worden sind. Vor 2.200 Jahren liess sich der erste chinesische Kaiser Qin Shihuangdi zu Lebzeiten diese Grabstätte errichten. Das gesamte Areal umfasst 56 Quadratkilometer und es sind schätzungsweise 6.000 Terrakotta Soldaten in Schlachtformation aufgestellt, die den Kaiser auch nach dem Tod noch schützen sollen. Es werden noch mehr Soldaten auf der Anlage vermutet. Jeder einzelne Soldat wurde einem echten Soldaten nachmodelliert. Es befinden sich keine zwei gleichen Köpfe unter den gesamten Soldaten (wir haben zumindest keine gefunden, also glauben wir das mal). In den ersten 3 Reihen standen die Elitetruppen des Kaisers, gefolgt von der Infanterie und weiter hinten die Kavallerie. Flankiert wurden die Soldaten noch von den Bogenschützen. Die Ausgrabungen wruden gestoppt, da alle Soldaten farbig angemalt waren (natürlich, wer will schon mit so grauen Gestalten die Ewigkeit verbringen), es aber noch keine Konservierungsmöglichkeit für den Erhalt der Farben gibt. Hier ein Foto und eine angedeutete Rekonstruktion, wie sie im originalen Original aussehen: Leider ist die gesamte Museumsanlage nicht gerade Fotofreundlich beleuchtet. Ich habe den Eindruck, dass alles möglich unternommen wurde, Hobbyfotografen das Leben schwer zu machen. In einem extra Gebäude sind weitere Ausgrabungsgegenstände zu sehen. Darunter auch die berühmten 2 Bronzegüsse des kaiserlichen Streitwagens und seines Aufenthaltwagens. Diese sind im Massstab 1:4 gebaut. Unglaublich, wenn man bedenkt, dass zu dieser Zeit die meisten Europäer noch auf den Bäumen gelebt haben....... Der Sonnenschirm an dem einen Wagen ist ein echtes Wunderwerk der damaligen Technik. Der Ständer lässt sich neigen und drehen, sodass der Kaiser immer schön im Schatten gestanden ist. Nach diesem wirklich beeindruckenden Besuch bei der "Bing Ma Yong" (sprich: Soldat Pferd Figur = Tonarmee), sind wir zum Essen gefahren worden. Zufällig neben einer Seidenfabrik. Aber der Reiseleiter war freundlich genug zu fragen, ob es uns was ausmachen würde, kurz in die Seidenfabrik reinzugehen, damit er seine Provision bekommt. Kein Problem. Reingehen, kurz zuhören, erklären, wir wohnen in Suzhou, verständnisvolles Kopfnicken rausgehen, fertig. Der nächste Halt war dann die grosse Wildgans Pagode. Diese ist auf dem Gelände des buddhistischen Dacien Tempels in Xi'an und so ca 1.500 Jahre alt. Damals ist der Indienpilger Xuanzang von seiner Indienreise zurückgekehrt und hatte einige Schriften gesammelt. Damit diese aufbewahrt und studiert werden können, lies der damalige Kaiser (nein, es war nicht Quian Long) die Pagode errichten. Der Tempel ist nach wie vor in Betrieb, allerdings werden derzeit die grossen Buddhas und ihr Tempel restauriert, was aber niemand davon abhält, seine Räucherstäbe bündelweise zu verbrennen. Warum soviele Pagoden und Tempel den Namen "Wildgans" tragen ist auch eine nette Geschichte. Irgendwann in grauer Vorzeit gab es eine schreckliche Hungersnot über das ganze Land und die Mönche beteten, um Nahrung in welcher Form auch immer zu bekommen. Und siehe da, ein Schwarm Wildgänse kam und setzte sich mehr oder weniger direkt vor den Ofen, um die Mönche satt zu machen. Dies war der Zeitpunkt, an dem sich die Buddhisten in zwei unterschiedliche Strömungen aufteilten: die Vegetarier und die nicht Vegetarier. Reine Interpretationssache unserer Meinung nach. Die Hakenkreuze, die recht häufig zu finden sind, haben übrigens nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun (sie sind dazu im Vergleich auch spiegelverkehrt) sondern sind ein Symbol für die Sonne und des göttlichen. Nach diesem stressigen aber herrlichen Tag sind wir wieder auf den Flughafen gefahren und zurück nach Shanghai gelfogen. Spät nachts sind wir recht erschlagen in die Betten gefallen, aber die Reise war alle Strapazen wert. Den Rest der Woche sind wir dann etwas langsamer angegangen, aber das ist wieder eine andere Geschichte....... |
Rinmimbi, Yuan, Kwai,
heisst hier das Geld. Meistens hört man Kwai bei den Chinesen und RMB bei den Ausländern wobei Yuan der offizielle Name ist. Alles klar? Mao ist nach wie vor das Hauptmotiv. Hoffentlich schmiert der Kurs nicht weiter ab....... |